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Fakten zur Mitbestimmung in Deutschland Betriebsrätebefragung

Betriebsrätebefragung: Überblick

Die WSI-Betriebs- und Personalrätebefragungen sind repräsentative Erhebungen zur betrieblichen Mitbestimmung in Deutschland. Seit 1997 werden Betriebs- und Personalräte aller Regionen und Wirtschaftsbereiche befragt: Wie sieht die Realität in deutschen Betrieben aus? Wie üben Betriebsräte ihre Mitbestimmungsrechte aus? Wo gibt es (gesetzliche) Regelungsbedarfe?

Inhalte der Befragungen

Die Inhalte der WSI-Betriebsrätebefragungen sind vielfältig. Die Hauptbefragungen finden in der Regel in einem 2-Jahres-Rhythmus statt und konzentrieren sich auf Kernthemen der Mitbestimmung: Welchen Schwierigkeiten sind Betriebs- und Personalräte ausgesetzt? Welche Erfolge können sie erzielen? Wie ist ihr Verhältnis zu Belegschaft, Arbeitgebern und Gewerkschaften? Wie steht es um die Umsetzung tariflicher Regelungen? Welche Bedeutung kommt Betriebs- und Dienstvereinbarungen zu? Um die Einschätzungen und Bewertungen der Räte einordnen zu können, werden außerdem Eckdaten der Betriebe erhoben, wie der Wirtschaftszweig, die wirtschaftliche Lage, die Belegschaftsgröße und -struktur. Auch Informationen zu Gremiengrößen und Freistellungen von Betriebsräten werden erfasst.

Daneben gibt es in unregelmäßigen Abständen Sonderbefragungen zu bestimmten betrieblichen Aspekten. Unter anderem wurden bisher folgende Fragestellungen behandelt:

  • Umgang mit der COVID-Pandemie in den Betrieben und Dienststellen (2021)
  • Arbeiten bis zur Rente / ältere Beschäftige (2021)
  • Entgeltgleichheit von Männern und Frauen, Arbeitsbelastung im Betrieb, betriebliche Gesundheitspolitik (2018)
  • Betriebliche Gesundheitspolitik, Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt, Beschäftigte mit Migrationshintergrund (2017)
  • Mindestlohn, betriebliche Sozialpolitik, Digitalisierung, aktuelle Themen der BR-Arbeit (2016)
  • Freistellungen, Dienstalter, Diversität: Struktur der Betriebsräte (2015)
  • Wiedereinstieg in den Beruf: Unterbrechungen im Erwerbsleben (2011)
  • Wie wurde Beschäftigung in der Finanzkrise gesichert? (2009)
  • Betriebliche Innovationsfähigkeit: Die Sicht der Betriebsräte (2008)
  • Gesundheitsbelastung am Arbeitsplatz (2008)

Von Mai bis Dezember 2021 führte das uzbonn im Auftrag des WSI die aktuelle Befragungswelle 2021 durch.

Design

Das Erhebungsdesign ist eine geschichtete Zufallsstichprobe von Betrieben und Dienststellen aus der Betriebsdatei der Bundesagentur für Arbeit (BA). Die Stichprobengröße wird stets so bemessen, dass eine Fallzahl von mindestens 2.000 Betriebsräten pro Befragung gewährleistet ist. Bis 2004 erfolgte die Befragung schriftlich, seit 2005 werden die Daten in computergestützten Telefoninterviews (CATI) erhoben. Im Jahr 2007 wurde die Befragung auf eine Panelstruktur umgestellt: Die Betriebsräte werden über mehrere Jahre hinweg wiederholt befragt. Das 2007 gestartete Panel lief fünf Befragungswellen bis einschließlich 2011. Im Jahr 2015 wurde das aktuell laufende Panel gestartet, welches bislang fünf Erhebungswellen hatte und das im Jahr 2021 um Personalräte erweitert wurde. Weitere Informationen zum Erhebungsdesign können Sie unseren Arbeitshilfen entnehmen.

Einen detaillierten Überblick über die Entwicklung der Befragung von 1998 bis zur aktuellen Panelstudie, Fragebogenaufbau, Pretests, Durchführung und Inhalte bietet der Beitrag von Wolfram Brehmer zur Methodik der WSI-Betriebs- und Personalrätebefragung in den WSI Mitteilungen 6/2024.

Ergebnisse

Die Ergebnisse der Befragungen werden in wissenschaftlichen Fachzeitschriften wie den WSI-Mitteilungen, im Böckler-Impuls, auf der Homepage der Hans-Böckler-Stiftung sowie im Mitbestimmungsportal präsentiert.

Interessierten Forscherinnen und Forschern stehen die Befragungsdaten des Betriebsrätepanels von 2007 bis 2011 auf Antrag zur Verfügung.

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