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WSI-Mitteilungen

WSI-Mitteilungen 3/2017: Erwerbstätigkeit im Sozial- und Gesundheitssektor: ausgebaut, aufgewertet, ausgebremst?

Die Professionalisierung der Dienstleistungsarbeit geht nur langsam voran, wobei die damit verbundene Aufwertung dieser Tätigkeiten ungleich schleppender verläuft als ihr quantitatives Wachstum. Welche Faktoren bremsen die Entwicklung, wie können die Bremsen gelöst werden?

Dass eine Gesellschaft für diejenigen sorgen muss, die sich nicht allein versorgen können – die Kinder und die pflegebedürftigen Alten –, scheint eine Selbstverständlichkeit zu sein. Aber es ist keineswegs selbstverständlich, wie dies organisiert wird. Jahrhundertelang galt es als ausgemacht, dass die damit verbundenen Aufgaben in den Familien (und das heißt in erster Linie: von Frauen) erledigt werden. Diese Tradition ist bis heute folgenreich. Sie hat unter anderem zu der hartnäckigen Vorstellung geführt, dass Sorgearbeit praktisch jeder leisten kann, weshalb sie vielfach als nicht besonders qualifiziert und nicht besonders „wertvoll“ (im Sinne der angemessenen Vergütung) gilt.
Eine Professionalisierung der Dienstleistungsarbeit findet nur allmählich statt, wobei die damit verbundene Aufwertung dieser Tätigkeiten ungleich schleppender verläuft als ihr quantitatives Wachstum. Der Sozial- und Gesundheitssektor hat noch virulenten Nachholbedarf, um seine historisch bedingte Sondersituation zu überwinden. Das aktuelle Schwerpunktheft der WSI-Mitteilungen beschreibt aus verschiedenen Perspektiven, welche Faktoren die Entwicklung bremsen und welche Initiativen ergriffen werden können, um die Bremsen zu lösen.

Im Einzelnen enthält das Heft folgende Beiträge:

Florian Blank, Susanne Eva Schulz, Dorothea Voss
Erwerbstätigkeit im Sozial- und Gesundheitssektor: ausgebaut, aufgewertet, ausgebremst?

Florian Blank
Aufschwung mit Hindernissen – professionelle Sorgearbeit in Deutschland

Michaela Evans, Stefan Kerber-Clasen
Arbeitsbeziehungen in der Care-Arbeit: Blockierte Aufwertung?

Wolfgang Schroeder
Altenpflege zwischen Staatsorientierung, Markt und Selbstorganisation

Lena Hipp, Nadiya Kelle, Lydia-Maria Ouart
Arbeitszeiten im sozialen Dienstleistungssektor im Länder- und Berufsvergleich

Susanne Eva Schulz
Arbeiten im Krankenhaus: der Umgang von Beschäftigten mit der Ökonomisierung

Dorothea Voss
Strategien zur Sicherung der Facharbeit in der Altenpflege und frühkindlichen Bildung

Sylvia Bühler
Markt und Gewinnstreben im Sozialsektor: Wirkungen auf die Beschäftigungsbedingungen und die Qualität der Versorgung aus gewerkschaftlicher Sicht

Joss Steinke, Benjamin Fehrecke-Harpke
Soziale Dienstleistungen als „sicherer Hafen“ für gute Beschäftigung

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