zurück
Tarifarchiv - Tarifrunden Tarifarchiv

Tarifrunde 2016: Überblick über die Tarifrunde 2016

4,9 % mehr Gehalt bei einer Laufzeit von 12 Monaten fordert die Gewerkschaft ver.di für die Beschäftigten im Bankgewerbe (ohne Genossenschaftsbanken). Die Gehälter der übertariflich bezahlten Beschäftigten sollen entsprechend dynamisiert werden. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 80 €/Monat in jedem Ausbildungsjahr steigen. Der Gehaltstarifvertrag lief Ende April aus. Die 1. Verhandlungsrunde am 04.05.16 blieb ohne Ergebnis. Die Arbeitgeberseite legte kein Angebot vor und wies die ver.di-Forderungen zurück. Die 2. Verhandlungsrunde am 01.06. blieb ebenfalls ohne Ergebnis und Arbeitgeberangebot. Bundesweite Warnstreiks im Vorfeld der 3. Runde mit mehreren 1.000 Beschäftigten.
Erstes Arbeitgeberangebot in 3. Runde am 28.06.: nach 5 Nullmonaten 0,8/1,0/1,0 % ab 01.10.16/17/18, Laufzeit 36 Monate, Zurückweisung der geforderdeten Übernahmeregelung für Ausgebildete. Ver.di wies dieses Angebot als "Mogelpackung" zurück und weitete die Warnstreiks aus. Wiederum bundesweite Beteiligung von mehreren 1.000 ArbeitnehmerInnen vor der 4. Verhandlungsrunde am 12.07. Tarifeinigung: nach 5 Nullmonaten (Mai bis September) 1,5/1,1/1,1 % Erhöhung ab 01.10.16/01.01.18/01.11.18, Laufzeit 33 Monate bis 31.01.19. Erhöhung der Ausbildungsvergütungen (nach 5 Nullmonaten) um 50 €/Mon. in allen Ausbildungsjahren ab 01.10.16. Unveränderte Verlängerung des Altersteilzeit-TV, der Öffnungsklausel zur Beschäftigungssicherung (Verkürzung der AZ auf bis zu 31 Std./W.) und der Rahmenregelungen zu Langzeitkonten bis Ende 2019. In 2017 Verhandlungsaufnahme zur Erarbeitung eines Regelungsvorschlags für eine Reform des Entgeltsystems und im Februar 2017 Gesprächsaufnahme zu einem Ausbildungsgipfel mit dem Ziel der Erhöhung der Attraktivität der Ausbildung im Bankgewerbe.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Juli 2016.

5,9 % für 12 Monate fordert die IG BAU für die anstehende Tarifrunde im Bauhauptgewerbe. Dies beschloss die Bundestarifkommission am 16. 02.16. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 100 €/Mon. in jedem Ausbildungsjahr steigen. Zudem wird ein weiterer Angleichungsschritt für das Bundesgebiet Ost an das West-Niveau gefordert und auch dort die Einführung eines Mindestlohnes II. Die Lohn- und Gehaltstarifverträge laufen zum 30.04.16 aus. Der 24. und 31.12. sollen bei Zahlung der vollen Vergütung arbeitsfrei sein und die Unterkunftsregelung für weit vom Wohnort entfernte Baustellen soll verbessert werden. Die 1. Verhandlungsrunde am 15.03. blieb ebenso wie die 2. Runde am 05.04. ergebnislos. Das Arbeitgeberangebot in der 2. Runde sieht nach einem Nullmonat (Mai) Erhöhungen ab 01.06.16/17 von jeweils 1,3 % für den Westen und 2,0 % für den Osten mit einer Laufzeit von insgesamt 24 Monaten vor. Die IG BAU sieht dieses Angebot als Provokation.
In der 3. Verhandlungsrunde am 25./26.04. leicht verbessertes Angebot der Arbeitgeber: Erhöhungen von 1,3/1,8 % für den Westen und von 2,0/2,5 % für den Osten, jeweils ab 01.05.16/17, Laufzeit 24 Monate. Die IG BAU lehnte auch dieses Angebot als inakzeptabel ab. Tarifkompromiss in 4. Verhandlungsrunde am 17./18.05.16 erreicht: Lohn- und Gehaltserhöhungen von 2,4/2,2 % im Westen und Berlin-West und -Ost und 2,9/2,4 % im Osten, jeweils ab 01.05.16/17, Laufzeit 22 Monate bis 28.02.18. Zukünftige Bezahlung der Übernachtung bei weit vom Firmensitz entfernten Baustellen durch den Arbeitgeber sowie Zahlung einer Verpflegungspauschale von 24 €/Tag (Abweichung im einzelnen Betrieb auf bis zu 28 € möglich).

Diese Einigung wurde innerhalb der Erklärungsfrist (10.06.16) von den Arbeitgebern sowie der IG BAU angenommen und ist somit verbindlich.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Mai 2016.

Am 8. April beschloss der IG BCE-Hauptvorstand die Forderungsempfehlung für die Tarifrunde 2016 der Chemischen Industrie. Demnach sollen die Einkommen um 5,0 % bei einer Laufzeit von 12 Monaten steigen. Ein weiterer Eckpunkt ist die Fortführung und Weiterentwicklung der Regelungen zum Ausbildungsplatzniveau und Berufseinstieg. Die Empfehlung war die Grundlage für die Diskussionen in den rund 1.900 Betrieben. Die Ergebnisse wurden im Mai in den 11 Tarifbezirken zusammengeführt. Am 25. Mai hat die große Bundestarifkommission diese Forderung endgültig beschlossen.

Alle Verhandlungen in den regionalen Tarifgebieten blieben ergebnislos. Auch die erste Verhandlung auf Bundesebene am 14. Juni in Hannover wurde mangels Angebot der Arbeitgeber vertagt. Die Verhandlungen wurden am 22. und 23. Juni in Lahnstein fortgesetzt.

Abschluss am 23. Juni, u. a.: 3,0 % regional unterschiedlich ab 01.08., 01.09. bzw. 01.10.16, 2,3 % Stufenerhöhung ab 01.09., 01.10. bzw. 01.11.17, für Betriebe mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten Möglichkeit zur Verschiebung der Erhöhungen um bis zu 2 Monate, Laufzeit 24 Monate bis 31.07., 31.08. bzw. 30.09.18. Des weiteren verständigten sich die Tarifparteien auf eine Weiterentwicklung und einen Ausbau des Tarifvertrags Zukunft durch Ausbildung und Berufseinstieg.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Juli 2016

Die Verhandlungen am 21. November 2016 und 2. Februar 2017 für die Beschäftigten in der Chemischen Industrie Ost über die Verkürzung der Arbeitszeit von 40 auf 38,5 Std./Woche sowie über tarifliche Regelungen zum Thema "ständige Erreichbarkeit“ endeten ohne Ergebnis und werden am 7. März in Potsdam fortgesetzt.

Nach Durchführung einer Mitgliederbefragung beschloss die EVG-Tarifkommission am 28.09. Forderungen im Gesamtvolumen von 7,0 % für den zum 30.09.16 ausgelaufenen Entgelttarifvertrag. Davon 4,5 % als Entgelterhöhung, weitere 2,5 % zur individuellen Disposition der EVG-Mitglieder (6 zusätzliche Urlaubstage, eine Stunde Verkürzung der Wochenarbeitszeit oder weitere Entgelterhöhung).
In der Auftaktverhandlung am 17.10. legten beide Seiten ihre Positionen dar. In der 2. Verhandlungsrunde am 09.11. erwartete die EVG von der Arbeitgeberseite konkrete Vorschläge. Laut EVG wurde kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt. 
In der 3. Verhandlungsrunde am 23.11. legte die DB AG zu allen Forderungen verhandlungsfähige Angebote vor. Damit sei man laut EVG der geforderten Wahlmöglichkeit für EVG-Mitglieder zwischen mehr Urlaub, einer Verringerung der Arbeitszeit oder mehr Geld deutlich näher gekommen. Eine Entgelterhöhung im Volumen von 1,5 % bei einer Laufzeit von 27 Monaten wies die EVG jedoch zurück. Auch seien statt der geforderten 6 Tage mehr Urlaub lediglich arbeitsfreie Tage angeboten worden. Weiterhin  sei eine von Arbeitgeberseite geforderte Einschränkung im Geltungsbereich und der damit verbundenen Ungleichbehandlung der ArbeitnehmerInnen völlig inakzeptabel. Zu Beginn der Verhandlungsrunde hatte es erste Protestaktionen von EVG-Mitgliedern gegen eine Spaltung der Beschäftigten gegeben.
Auch die 4. Verhandlungsrunde wurde von Protesten mehrerer hundert EisenbahnerInnen für die Forderung nach einem einheitlichen Tarifabschluss begleitet. Nach langwierigen Verhandlungen am 8., 11. und 12.12. konnte die EVG ein Ergebnis erzielen.

550 € Pauschale für die Monate Oktober 2016 bis März 2017, 2,5 % ab April 2017, 2,62 % Stufenerhöhung als Wahlmodell (Entgelterhöhung oder 6 zusätzliche Urlaubstage oder 1 Std. Verkürzung der Wochenarbeitszeit) ab 01.01.18 bei einer Laufzeit bis 30.09.18.
Weiterhin konnte der Tarifvertrag "Arbeit 4.0" weiterentwickelt und als Tarifvertrag "Arbeit 4.0 EVG 2016" mit Grundsätzen zur mobilen Arbeit - u. a. Regelungen zu Beschäftigungssicherung, Beschäftigungsfähigkeit (Bildungsbudget, Angebote zur Gesundheitsförderung), Bewertungsverfahren - neu abgeschlossen werden. Darüber hinaus wurde der Demografie-Tarifvertrag weiterentwickelt (u. a. ein weiterer Tag Urlaub für die Gesundheitswoche) sowie der Nachwuchskräfte-Tarifvertrag verbessert.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Dezember 2016

Kernforderungen der GDL:
4,0 %, Laufzeit 12 Monate, Verbesserungen der Entgeltstruktur für Lokomotivführer und Zugbegleiter, Vereinheitlichung und Erhöhung der Nacht-, Sonn- und Feiertagszulagen für das gesamte Zugpersonal, generelle Neugestaltung des Arbeitszeitsystems, Abschluss von Tarifverträgen für Nachwuchskräfte und zur Leistungssicherung.

Nach 6 Runden erklärte die GDL die Verhandlungen am 23.12.16 für gescheitert und rief die Schlichtung an. Die GDL benannte Bodo Ramelow, Ministerpräsident von Thüringen, die Deutsche Bahn AG den früheren brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck als Schlichter.

zur GDL-Tarifrunde 2016/2017

Am 8. Dezember beschloss die Große Tarifkommission des Bundesfachbereichs TK/IT bei ver.di die Forderungen für die Tarifrunde 2016: 5,0 %, eine Komponente zur überproportionalen Anhebung der unteren Gruppen, Laufzeit: 12 Monate, die Verlängerung des Ausschlusses betriebsbedingter Beendigungskündigungen und die Erhöhung der Ausbildungsvergütungen, der Vergütungen für dual Studierende sowie der Einmalprämie für Beschäftigte in der Einstiegsqualifizierung um jeweils 60 €. Die Tarifverträge sind zum 31.01.16 kündbar.

Der Verhandlungsauftakt am 24. Februar sowie die 2. Verhandlung am 9. März blieben ohne Ergebnis. Der Versuch der Arbeitgeber sachfremde Themen als Gegenforderungen in die Tarifrunde einzubringen, wurde von ver.di zurückgewiesen. In der 3. Verhandlungsrunde am 22. und 23. März legten die Arbeitgeber ein erstes Angebot vor: ein Nullmonat (Februar), 1,5/1,3 % ab 1. März diesen bzw. kommenden Jahres, Laufzeit 24 Monate bis 31.01.18. Die ver.di-Verhandlungskommission hat das Angebot als völlig unzureichend zurückgewiesen.

Einigung in der 4. Verhandlungsrunde am 12. und 13. April. Danach werden die Vergütungen nach zwei Nullmonaten (Februar und März) in den unteren Entgeltgruppen ab 1. April um 2,6 % angehoben, in den oberen um 2,2 %. Ab 01.04. kommenden Jahres erfolgt für alle Gruppen eine weitere Erhöhung um 2,1 %. Auszubildende und duale Studenten erhalten zu den gleichen Zeitpunkten eine Erhöhung um 35 und 25 €. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten und ist erstmals zum 31.01.18 kündbar. Des Weiteren verständigten sich die Tarifparteien auf  die Umstellung des Entgeltsystems der Deutschen Telekom AG auf Ver­gütungsbänder durch Übertragung der Bändersystematik und Entgelttabellen der Telekom Deutschland GmbH, auf die Verlängerung des Ausschlusses betriebsbedingter Beendigungskündigungen bis 31.12.18 sowie auf eine Prozessvereinbarung zur Harmonisierung und Standardisierung des Entgeltsystems auf Konzernebene. Die Tarifrunde wurde begleitet von Protest- und Warnstreikaktionen, an denen sich seit Mitte März mehrere zehntausend Beschäftigte beteiligten.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht April 2016

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) geht mit der Forderung nach 5,0 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die Arbeiter und Angestellten der Druckindustrie in die Tarifrunde 2016. Die Laufzeit soll 12 Monate betragen. Die Vergütungstarifverträge liefen Ende März aus. 

In der 1. Tarifverhandlung am 7. April  legte die Arbeitgeberseite noch kein Angebot vor. In der 2. Verhandlungsrunde am 3. Mai boten die Arbeitgeber eine Erhöhung von 1,2 % nach 2 Nullmonaten (April und Mai) bei einer Laufzeit von 18 Monaten bis September 2017 an. Ver.di wies dieses Angebot als nicht verhandlungsfähig zurück. Die 3. Verhandlungsrunde am 24. Mai brachte keine Annäherung. Seit Anfang Mai finden Warnstreiks und Protestaktionen statt. 

Am 13./14. Juni konnte in der 4. Verhandlungsrunde ein Ergebnis erzielt werden. Nach 3 Nullmonaten (April - Juni) steigen die Einkommen ab 01.07.16 um 2,0 %. Ab 01.08.17 erfolgt eine weitere Anhebung um 1,8 %. Die Laufzeit beträgt 29 Monate und endet am 31.08.18.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Juli 2016

Die IG Metall fordert 5,0 % mehr Lohn und Gehalt für die Beschäftigten der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Außerdem strebt die IG Metall flächendeckend Tarifverträge zur Altersteilzeit an sowie - soweit noch nicht geregelt - Übernahmeregelungen für Ausgebildete. In den meisten regionalen Tarifbereichen laufen die Lohn-/Gehaltstarifverträge zum 31.12.15 aus. Erste Verhandlungen Mitte Dezember für Baden-Württemberg, Westfalen-Lippe und Niedersachsen-Bremen führten zu keinem Ergebnis. Hier werden die Verhandlungen Anfang Februar 2016 fortgesetzt. In der 2. Verhandlungsrunde in Baden-Württemberg legten die Arbeitgeber am 3. Februar ein erstes Angebot vor, dass nach 4 Nullmonaten zwei Erhöhungen von 1,2 bzw. 1,4 % ab 1.6.16 und 1.6.17 bei 28 Monaten Laufzeit vorsah. Die IG Metall lehnte das Angebot ab. Die Verhandlungen wurden von Warnstreiks begleitet. Die 2. Verhandlung am 10.  Februar für Westfalen-Lippe führte auch zu keinem Ergebnis. Die Arbeitgeber legten ein gleichlautendes Lohnangebot wie in Baden-Württemberg vor. Hier gehen die Verhandlungen Ende Februar weiter.

Erster Abschluss am 23.02. für Baden-Württemberg: nach 4 Nullmonaten (Januar bis April), 2,0 % ab 01.05.16 und 1,7 % Stufenerhöhung ab 01.07.17 bei einer Laufzeit von 24 Monaten bis 31.12.17. Darüber hinaus wurde ein TV Demografie abgeschlossen, der ab 2017 auf betrieblicher Ebene Maßnahmen u. a. zu Altersteilzeit und Gesundheitsfürsorge ermöglicht. Der AG-Betrag für solche Maßnahmen beträgt 300 € pro Jahr und Arbeitnehmer. Für die Tarifgebiete Niedersachsen/Bremen, Westfalen-Lippe, Rheinland-Pfalz und Bayern wurde dieser Abschluss inhaltsgleich übernommen.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht März 2016

Bereits im November 2015 beschloss die Tarifkommission der NGG die Forderungen für den zum 31. Januar 2016 kündbaren Entgelttarifvertrag für das Hotel- und Gaststättengewerbe Bayern. Monatlich 100 € mehr für alle ArbeitnehmerInnen sowie 75 € mehr pro Monat für alle Auszubildenden sind gefordert. In der ersten Verhandlungsrunde am 24.02. legte die Arbeitgeberseite kein Angebot vor. Einen Abschluss erzielten die Tarifvertragsparteien in der zweiten Verhandlungsrunde am 21.03. Nach 2 Nullmonaten (Februar und März) gibt es eine Pauschalzahlung in Höhe von 40 € für April (ohne Auszubildende), zum 01.05. steigen die Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 3,0 % gefolgt von einer Stufenerhöhung um 2,0 % zum 01.05.2017. Der Tarifvertrag gilt bis zum 30.04.2018.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht April 2016.

Die regionalen Vergütungstarifverträge sind zum 31.03.16 gekündigt. Am 2. Februar beschloss der IG Metall-Vorstand für die weitere Diskussion einen Forderungsrahmen von 4,5 bis 5,0 % bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Der Beschluss der endgültigen Forderung erfolgte am 29. Februar: Erhöhung der Vergütungen um 5,0 % bei einer 12-monatigen Laufzeit. Damit folgte der IG Metall-Vorstand den Beschlüssen der Tarifkommissionen in den Bezirken vom 23. Februar. Des weiteren will die IG Metall die Tarifrunde nutzen, um die Tarifbindung zu erhöhen, indem sie Betriebe ohne Tarifbindung in dieser Tarifrunde verstärkt in die Tarifauseinandersetzung einbezieht.

Der Verhandlungsauftakt erfolgte am 9. März in Niedersachsen und endete, wie auch die nachfolgenden Verhandlungen der ersten Runde bis zum 22. März in Thüringen, ohne Ergebnis. Zu Beginn der 2. Verhandlungsrunde am 11. April in Nordrhein-Westfalen und Osnabrück-Emsland legten die Arbeitgeber ein erstes Angebot vor: 0,9 % ab 01.04.16, zzgl. 0,3 % nichttabellenwirksame Einmalzahlung, Laufzeit 12 Monate. Dieselbe Offerte machten die Arbeitgeber bis zum Ende der 2. Verhandlungsrunde am 18. April auch in den anderen Tarifgebieten. Die IG Metall hat das Angebot als Provokation zurückgewiesen und ein verhandlungsfähiges Angebot eingefordert. In der 3. Runde, die in nahezu allen Tarifgebieten am 28. April stattfand, legten die Arbeitgeber ein "Alternativangebot" vor, das bei einer Laufzeit von 24 Monaten u. a. eine zweistufige Erhöhung von insg. 2,1 % vorsah, zzgl. einer Einmalzahlung von 0,3 % für 12 Monate als sogenannte Wettbewerbskomponente. Darüber hinaus brachten sie eine Differenzierungsklausel mit der Möglichkeit der Abweichung vom Tarifergebnis für einzelne Unternehmen in Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Lage ins Gespräch. Die IG Metall lehnte das Angebot ab. Die 4. Verhandlungsrunde in Nordrhein-Westfalen am 9. Mai brachte ebenfalls keine Einigung, jedoch erste punktuelle Annäherungen, sodass die Gespräche am 12. Mai in der 5. Runde fortgesetzt werden. Die ursprünglich für den 11. und 12. Mai angesetzten Verhandlungen in Baden-Württemberg und Bayern wurden daher auf den 13. Mai verlegt. Weitere Termine, u. a.: 13. Mai - Tarifbezirke der Mittelgruppe, 17. Mai - Niedersachsen, 20. Mai - Osnabrück/Emsland.

Die Tarifrunde wird von Tarifaktionen und Warnstreiks begleitet, an denen sich bis zum 11. Mai über 750.000 Beschäftigte aus gut 3.200 Betrieben beteiligten.

In der 5. Verhandlungsrunde in NRW einigten sich die Tarifparteien am 13.5. auf einen Pilotabschluss mit folgenden Bestandteilen: 150 € Pauschalzahlung für die Monate April bis Juni, anschließend eine Erhöhung der Tarifentgelte ab Juli um 2,8 % sowie eine weitere Anhebung um 2,0 % ab April 2017. Die gesamte Laufzeit beträgt 21 Monate bis Dezember 2017. Für die Einmalzahlung und die zweite Stufe der Entgelterhöhung wurde eine Differenzierungsklausel vereinbart, die es den Tarifvertragsparteien erlaubt, für verbandsgebundene Betriebe in wirtschaftlichen Schwierigkeiten eine Verschiebung der Entgelterhöhung vorzunehmen. Übernahme des Ergebnisses in den anderen Tarifgebieten unter Berücksichtigung regionaler Besonderheiten.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Mai 2016

Weitere Informationen: Übersicht über die Tarifrunden 2000 - 2015.

Für die Tarifrunde 2016 hat der Hauptvorstand der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) eine tarifpolitische Empfehlung beschlossen, nach der die Entgelte und Ausbildungsvergütungen in der Lebensmittelindustrie, im Lebensmittelhandwerk sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe um 4,5 bis 5,5 % im Jahr 2016 steigen sollen, bei einer Laufzeit der Tarifverträge von 12 Monaten.
Darüber hinaus soll der demografische Wandel in den NGG-Branchen auch tarifvertraglich gestaltet werden.

In weiteren Schritten will die NGG Vereinbarungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Gesundheit abschließen, damit die Beschäftigten gesund die Regelaltersrente erreichen, gleitende Übergänge in die Rente vor allem für besonders belastete Beschäftigte tarifvertraglich regeln und für junge Menschen eine sichere Perspektive durch eine qualifizierte Berufsausbildung sichern. Darüber hinaus wolle man die Übernahme nach der Ausbildung in Tarifverträgen festzurren.

Die ver.di-Tarifkommission für den öffentlichen Dienst, Bund und Gemeinden, gab am 18. Februar die Forderungen für die diesjährige Tarifrunde bekannt. Die Entgelttarifverträge sollen um 6,0 % (Ausz.: 100 €/Mon. in allen Ausbildungsjahren) mit einer Laufzeit von 12 Monaten erhöht werden.  Die Verträge liefen zum 29.02.16 aus. Ferner wird die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten sowie der Verzicht auf sachgrundlose Befristungen von Arbeitsverträgen gefordert. Ver.di erklärte, dass ein Eingriff in das Leistungsrecht der betrieblichen Altersversorgung angesichts des sinkenden Rentenniveaus nicht in Frage käme. Die 1. Verhandlungsrunde am 21.03.16 blieb ohne Ergebnis. Die Tarifvertragsparteien tauschten sich ohne Annäherung aus, die Arbeitgeber (VKA) hielten an einem Eingriff in das Leistungsrecht der betrieblichen Altersversorgung fest.
Erstes Arbeitgeberangebot in 2. Runde am 11./12.04. u. a.: nach 3 Nullmonaten 1,0 % ab 01.06., 2,0 % Stufenerhöhung ab 01.06.17, Laufzeit 24 Monate bis Februar 2018; keine Leistungskürzung der Zusatzversorgung (VKA), jedoch Zusatzbeiträge der ArbeitnehmerInnen, für den Bund Übernahme der Länder-Regelung. Ver.di nannte dieses Angebot pure Provokation, da es einen Reallohnverlust bedeute und rief zu weiteren Warnstreiks auf, an denen sich bis zur 3. Verhandlungsrunde am 28./29.04. ca. 100.000 Beschäftigte beteiligten.

Tarifeinigung in dieser Runde u. a.: 2,4 % ab 01.03.16, 2,35 % Stufenerhöhung ab 01.02.17 (Ausz. 35 bzw. 30 €/Mon. in allen Ausbildungsjahren zum jeweils gleichen Datum), Laufzeit 24 Monate bis 28.02.18; Verlängerung des Altersteilzeit-TV und der Regelung zur Übernahme der Ausgebildeten um jeweils 2 Jahre; 50 €/Jahr Lernmittelzuschuss für Auszubildende und Übernahme der Unterbringungskosten bei auswärtigem Berufsschulbesuch; Vereinbarung einer neuen Entgeltordnung zum 01.01.17 für die Gemeinden und damit finanzielle Aufwertung vieler Berufe, hälftige Kompensierung dieser Mehrkosten durch Einfrieren der Sonderzahlung für 3 Jahre und Absenkung um 4 %-Punkte ab 2017; Abwehr eines Eingriffes in das Leistungsrecht der betrieblichen Altersversorgung, jedoch Einführung/Erhöhung von Beiträgen für Zusatzversorgungskassen mit anerkanntem Finanzierungsbedarf in drei Schritten auf dann 0,4 % ab 01.07.18 für die Gemeinden, für den Bund analoge Übernahme der Länder-Regelung.

Mit Ablauf der Erklärungsfrist am 31.05. teilte ver.di mit, dass sich 78 % der Mitglieder für die Annahme des Tarifabschlusses ausgesprochen haben. Die Gremien der Arbeitgeber hatten dem Ergebnis bereits am Abschlusstag (29.04.) zugestimmt.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Mai 2016.

Für die Beschäftigten der Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie fordert ver.di eine Erhöhung der Entgelte um 5,0 % ab 1. November. In der Auftaktverhandlung am 4. November lehnte der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (hpv) die Forderung als zu hoch ab. Ein eigenes Angebot legte die Arbeitgeberseite nicht vor.

Am 25. November fand die 2. Verhandlungsrunde statt, zu der die Arbeitgeber erstmals ein Angebot vorlegten: Nach zwei Nullmonaten sollten die Entgelte ab Januar 2017 um 1,3 % steigen, bei einer 15-monatigen Laufzeit bis zum 31. Januar 2018. Ver.di wies dieses Angebot als unzureichend zurück.

In der 3. Verhandlungsrunde am 21. Dezember legten die Arbeitgeber ein neues Angebot vor: Nach zwei Nullmonaten, Steigerung um 1,8 % ab Januar 2017 und um weitere 1,5 % ab Juli 2018 bei einer Laufzeit von 33 Monaten bis zum 31.07.2019. Ver.di wertete dieses Angebot als Rückschritt, insbesondere bezüglich der langen Laufzeit und lehnte das Angebot ab.

Abschluss in der 4. Verhandlungsrunde am 9./10. Januar 2017: Nach zwei Nullmonaten (November und Dezember 2016), Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen ab Januar 2017 um 2,1 % und um weitere 2,1 % ab April 2018 bei einer Laufzeit von 24 Monaten bis zum 31.10.2018.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Januar 2017

Die ver.di-Tarifkommission beschloss am 17.06. die Forderungen für das Private Verkehrsgewerbe Nordrhein-Westfalen: Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 5,0 % bei einer Laufzeit von 12 Monaten; weitere Anhebung der Löhne um 25/50/100/150 € mtl. ab 4./7./10./13. Beschäftigungsjahr; Aufwertung durch Höhergruppierungsmöglichkeiten der Tätigkeiten von Lagerarbeitern, Fachlageristen, Fachkräften für Lagerlogistik; 20 €/Mon. Arbeitgeberzuschuss zur Altersvorsorge. Der Lohn- und der Gehaltstarifvertrag wurden fristgerecht zum 31.08. gekündigt. 

Die Verhandlungen begannen am 02.09. Mit einer klaren Position wollten die Arbeitgeber die Verhandlungen  fortsetzen. Die Verhandlungen am 21.09. waren jedoch nach wenigen Minuten beendet. Die Arbeitgeberverbände lehnten die ver.di-Forderungen als völlig überzogen ab, insbesondere die Zulage nach Beschäftigungsjahren/Erfahrungsstufen. Die ver.di-Tarifkommission beschloss einstimmig, an allen Forderungen festzuhalten. Die Verhandlungen wurden auf unbestimmte Zeit unterbrochen. Ende September rief ver.di zu ersten Warnstreiks auf, an denen sich über 1.000 Beschäftigte von Logistik- und Paketdienstleistern beteiligten. Am 15.10. beschloss die Streikdelegiertenversammlung, die Streiks schrittweise auszuweiten. Am 20.10. fand ein Sondierungsgespräch mit den Arbeitgeberverbänden statt.

In der darauf folgenden 3. Verhandlungsrunde am 27./28.10. konnte ver.di einen Abschluss erzielen: nach 2 Nullmonaten (September und Oktober) 2,8 % ab 01.11.16 und weitere 2,0 % ab 01.11.17 mit einer Laufzeit von 26 Monaten bis 31.10.18. Weiterhin gelang der Erstabschluss einer Betriebszugehörigkeitszulage für Arbeiter von mtl. 20 € ab 4. Beschäftigungsjahr ab 01.11.17, 40 € ab 8. Beschäftigungsjahr ab 01.11.18 und 70 € ab 11. Beschäftigungsjahr ab 01.11.19 mit einer Laufzeit bis 31.10.20.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht November 2016

Für die zum 31.12.2015 gekündigten Entgelte der Süßwarenindustrie Ost fordert die NGG-Tarifkommission eine Erhöhung von 6,0 % in einem Anschlußtarifvertrag mit einer Laufzeit von 12 Monaten.
In der ersten Verhandlungsrunde am 19.01.2016 konnte ein neuer Entgelttarifvertrag abgeschlossen werden. Die Einkommen steigen ab dem 01.01.2016 um 2,7 % und zum 01.01.2017 um weitere 2,4 %. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten bis zum 31.12.2017.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Januar/Februar 2016.

Am 23. Februar beschloss die IG Metall-Tarifkommission folgende Forderung: Erhöhung der Vergütungen um 5,0 % bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Des Weiteren erfolgte der Beschluss in der Tarifrunde u. a. auch Gespräche zur Verlängerung des Tarifvertrags über Altersteilzeit über den 31.12.16 hinaus aufzunehmen. Die Vergütungstarifverträge sind zum 31. Mai gekündigt.

Die ersten beiden Verhandlungen am 26. April und 2. Mai endeten ohne Ergebnis und Vorlage eines Angebots.

Abschluss am  20. Mai, u. a.: nach 3 Nullmonaten 2,8 % ab 01.09.16, 2,0 % Stufenerhöhung ab 01.08.17 (Verhandlungsverpflichtung im Juni 2017 mit der Möglichkeit der Umwandlung von Teilen der Erhöhung in Beiträge zur Altersvorsorge), Laufzeit 20 Monate bis zum 31.01.18; 200 € (Ausz. 100 €) arbeitgeberfinanzierter Rentenbaustein, zahlbar im Dezember 2016; Verlängerung der Altersteilzeit für die Jahrgänge 1967 und älter bis 31.12.22 mit unveränderten Konditionen jedoch 4 verschiedenen Modellen für die Altersteilzeitdauer; Verlängerung des Bezugszeitraums zur Berechnung der Ergebnisbeteiligung auf zwei Jahre.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Mai 2016.

Die DGB-Tarifgemeinschaft fordert für die Beschäftigten in der Zeitarbeit (BAP, iGZ):  6,0 %, mind. 70 Cent/Std., Tarifniveauanpassung der Ost- an West-Entgelte, Laufzeit: 12 Monate. Im Juli/August fand hierzu eine Beschäftigtenbefragung statt. Die 1. Verhandlungsrunde am 07.10. blieb ohne Ergebnis. Die Arbeitgeberseite bot 2,0 % pro Jahr ab 2017, bei einer Laufzeit von 48 Monaten sowie eine Ost-West-Angleichung für alle Entgeltgruppen frühestens nach 48 Monaten an.
In der 2. Verhandlungsrunde am 11.11. legten die Leiharbeitsverbände ein modifiziertes Angebot vor. Für das Tarifgebiet West: 2,2 % ab Juli 2017, weitere 2,0 % jährlich, jew. im Juli,  bei einer Laufzeit bis Ende Juni 2021; Ost: Anhebung der Entgeltgruppe 1 auf 8,94 € ab Juli 2017 (= 1,13 % über gesetzlichem Mindestlohn), Angleichung der Ost- an Westentgelte nach 54 Monaten. Eine überproportionale Erhöhung der unteren Entgelte lehnten die Arbeitgeber ab. Die DGB-Gewerkschaften wiesen dieses Angebot zurück und forderten eine deutliche Nachbesserung.
Am 30.11. konnte die DGB-Tarifgemeinschaft in der 3. Verhandlungsrunde einen Abschluss mit einer Erklärungsfrist 31.01.17 erzielen:
nach 2 Nullmonaten (Januar und Februar 2017) Erhöhung der Entgelte um 2,5/4,0 - 4,82 %  ab 01.03.17, 2,8/4,0 % Stufenerhöhung ab 01.04.18, 3,0 - 3,2/3,5 % Stufenerhöhung ab 01.04.19, jew. West/Ost, bei einer Laufzeit von 36 Monaten bis 31.12.19; weitere Anpassungsstufen der Entgeltgruppen 1 (Mindestlohn) und 2; vollständige Angleichung der Ost- an die West-Entgelte mit bundesweit einheitlicher Tabelle ab 01.04.21.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Dezember 2016

Zugehörige Themen

Der Beitrag wurde zu Ihrerm Merkzettel hinzugefügt.

Merkzettel öffnen