Frauen sind in Deutschland immer noch seltener erwerbstätig als Männer, allerdings hat sich die Teilhabe am Erwerbsleben beider Geschlechter zwischen 1991 und 2018 stark angeglichen. Im Jahr 2018 ist der geschlechtsspezifische Abstand der Erwerbstätigenquote in Ostdeutschland nur halb so hoch wie in Westdeutschland.
Die Arbeitslosenquoten von Frauen und Männern sind zwischen 1991 und 2019 insgesamt leicht gesunken. Im Jahr 2019 weisen Männer mit 5,9 Prozent einen höheren Anteil an Arbeitslosen auf als Frauen.
Frauen sind in Deutschland im Jahr 2017 seltener selbstständig als Männer. Dies gilt sowohl für Frauen als Solo-Selbstständige als auch für selbstständig tätige Frauen mit Beschäftigten.
In der Zeit seit 1991 ist die Zahl der Leiharbeitnehmer*innen auf das Siebenfache angewachsen. In Deutschland ist es immer noch ein von Männern dominierter Beschäftigungsbereich. 2019 stellen Frauen 29 Prozent aller Leiharbeitnehmer*innen.
Fast 5 Millionen Beschäftigte in Deutschland sind im Jahr 2019 ausschließlich geringfügig beschäftigt. Damit stellen die Minijobber/innen einen Anteil von mehr als 13 Prozent an allen abhängig Beschäftigten in Deutschland. Im Jahresdurchschnitt 2019 hat fast jeder elfte Mann und jede sechste Frau unter den abhängig Beschäftigten nur einen Minijob.
In Deutschland hatten im Jahr 2018 fast 2,5 Millionen abhängig Beschäftigte, die sich nicht (mehr) in Ausbildung befanden, einen befristeten Arbeitsvertrag. Von einer Befristung betroffen sind Frauen und Männer (im Alter zwischen 15 bis unter 65 Jahren) in ähnlichem Umfang (mit 7,4 Prozent bzw. 7,2 Prozent).
In Deutschland übt fast jede*r elfte sv-pflichtig beschäftigte Arbeitnehmer*in zusätzlich einen Minijob als Nebentätigkeit aus: 2019 waren es fast 3 Mio. Beschäftigte. Frauen stellen einen im Vergleich zu Männern etwas höheren Anteil.
Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen und Männer verteilen sich in Deutschland nicht gleichmäßig auf die verschiedenen Berufe. Neben Berufen, in denen beide Geschlechter annähernd gleich verteilt sind, lassen sich auch frauendominierte und männerdominierte Berufe ausmachen. Die starke Ungleichverteilung von Frauen und Männer auf unterschiedliche Berufe (hier: Berufssegmente) wird als „horizontale Segregation des Arbeitsmarktes“ (vgl. Glossar) bezeichnet.
Frauen in Deutschland arbeiten deutlich seltener als Männer in einer leitenden Stellung. Dies gilt sowohl für Frauen in Vollzeitbeschäftigung als auch – in noch stärkerem Maße – für teilzeitbeschäftigte Frauen. Die ungleiche Verteilung beider Geschlechter auf die fünf Leistungsgruppen ist ein Indikator für die geschlechtsspezifische vertikale Segregation des deutschen Arbeitsmarktes.
Nach wie vor erlernen Frauen und Männer überwiegend unterschiedliche Berufe oder nehmen ein Studium in unterschiedlichen Fachgebieten auf. In etwa der Hälfte der hier betrachteten Belastungskategorien zeigt sich eine höhere Belastung bzw. eine ungünstigere Situation für abhängig beschäftigte Frauen.
Frauen fühlen sich deutlich stärker als Männer durch das Arbeitspensum überfordert – das gilt unabhängig vom jeweiligen Arbeitszeitumfang. Während sich bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 35 bis 40 Stunden jede fünfte Frau überfordert fühlt, gilt dies in derselben Arbeitszeitgruppe nur für jeden siebten Mann.
Die Erwerbskonstellation gemischtgeschlechtlicher Paare ist in Deutschland im Jahr 2017 stark dadurch geprägt, ob ein Paar mit minderjährigen Kindern zusammenlebt oder nicht
In Deutschland haben Elternschaft und Alter des jüngsten Kindes einen großen Einfluss auf die Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern: Im Jahr 2017 sind Mütter seltener aktiv erwerbstätig als Frauen ohne Kinder. Bei den Männern ist es umgekehrt, denn hier sind Väter häufiger aktiv erwerbstätig als Männer ohne Kinder.
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