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WSI-Mitteilungen

Truger, Achim / Eicker-Wolf, Kai : Alternativen zum Sparen in der Krise - Für eine nachfrageschonende Konsolidierungspolitik

Ausgabe 06/2003

Die Haushaltskonsolidierung mittels drastischer Sparpolitik auf der Ausgabenseite wird auf absehbare Zeit die deutsche Finanzpolitik dominieren. Eine solche Politik wird von der Bundesregierung und der Mehrheit der offiziellen ökonomischen Politikberatung als notwendig und ohne Alternative dargestellt. Demgegenüber zeigt der vorliegende Beitrag, dass die öffentliche Verschuldungssituation der Bundesrepublik im internationalen Vergleich keineswegs Anlass zu großer Besorgnis gibt. Zwar lässt sich eine Konsolidierung zur Stabilisierung - möglicherweise auch zur Senkung - der Schuldenstandsquote theoretisch und empirisch gut begründen. Zentral für die ökonomischen Auswirkungen und letztlich auch den Erfolg der Konsolidierungspolitik ist jedoch, dass die makroökonomischen Rückwirkungen und die konjunkturelle Lage berücksichtigt werden. Die Konsolidierung muss, wie in den USA in den 1990er Jahren, in Phasen starken Wachstums erfolgen. In konjunkturell schwachen Phasen dagegen, darf die Finanzpolitik nicht prozyklisch sparen und so den Abschwung verstärken. Daher werden zwei alternative, nachfrageschonende Konsolidierungsstrategien für die Bundesrepublik skizziert.

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