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WSI-Mitteilungen

Hipp, Lena / Kelle, Nadiya / Ouart, Lydia-Maria : Arbeitszeiten im sozialen Dienstleistungssektor im Länder- und Berufsvergleich

Ausgabe 03/2017

WSI-Mitteilungen 3/2017, Seiten 197-204

Zusammenfassung

Der Beitrag untersucht die Verbreitung von Teilzeitarbeit und Unterbeschäftigung in sozialen Dienstleistungsberufen im europäischen Ländervergleich. Anhand von Daten der Europäischen Arbeitskräfteerhebung aus dem Jahr 2014 unterscheiden die Autorinnen zwischen Hilfs- und Fachkräften in den Bereichen Erziehung/Bildung einerseits und Pflege/Gesundheit andererseits. Sie zeigen, dass in den meisten der 19 untersuchten Länder die Beschäftigten in sozialen Dienstleistungsberufen häufiger Teilzeit arbeiten als der Durchschnitt der übrigen Beschäftigten. Bei Hilfskräften in sozialen Dienstleistungsberufen ist Teilzeitarbeit häufiger und die Zahl der Wochenarbeitsstunden geringer als bei Beschäftigten in anderen Berufen. Die Hilfskräfte würden ihre Arbeitszeiten gern verlängern, Lehr- und Fachkräfte hingegen nicht. Die Autorinnen diskutieren ihre Befunde im Lichte der aktuellen sozialstaatlichen Herausforderungen, zu denen auch gehört, Fachkräftemangel und drohender Abwanderung aus sozialen Berufen zu begegnen. Neue und existenzsichernde Arbeitszeit- und Entlohnungskonzepte sind dazu erforderlich.

Abstract

By analysing data from the 2014 European Labour Force Survey (EU LFS), the paper examines the incidence of part-time work and underemployment in the social service sector. The authors distinguish between high and low-skilled workers in education and child care on the one hand and in health care and care of the elderly on the other. In most of the 19 countries examined, the prevalence of part-time work among employees in personal and social service jobs is higher than among employees in other occupations. In addition, care workers work fewer hours per week than the average number of hours worked by employees in other occupations. While low-skilled workers in care jobs wish to increase their weekly hours of work, high-skilled care workers and those working in education do not. The authors discuss their findings in the light of the current challenges facing the welfare state, particularly to skills shortages and to the anticipated movement of labour away from care jobs. In order to avoid undesirable effects, new concepts of working time and payment are required which guarantee appropriate social standards.

 

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