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WSI-Mitteilungen

Münz, Rainer / Fassmann, Heinz : Auswirkungen der EU-Erweiterung auf die Ost-West-Wanderung

Ausgabe 01/2003

Prognosen, die sich auf ökonometrische Modelle stützen, sagen für Europa ein Potenzial von rund 4 Millionen Ost-West-Migranten binnen 20-30 Jahren voraus. Dieses Potenzial kann zum größeren Teil erst nach dem EU-Beitritt der Länder Ostmitteleuropas relevant werden, sobald für deren Bürger nach einer Übergangsfrist Feizügigkeit herrscht. Umfragen in den wichtigsten Beitrittsländern lassen ebenfalls auf ein Potenzial von 4 Mio. migrationsbereiten Erwachsenen schließen. Wichtigstes Herkunftsland unter den neuen EU-Mitgliedsstaaten dürfte Polen werden. Hauptzielländer werden voraussichtlich Deutschland und Österreich sein. Übergangsfristen von 5-7 Jahren sowie eine auch in Ostmitteleuropa alternde und schrumpfende Bevölkerung lassen erwarten, dass die tatsächliche Migration zukünftig kleiner sein wird als das zur Zeit geschätzte Migrationspotenzial.