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WSI-Mitteilungen

Bispinck, Reinhard : Betriebsräte, Arbeitsbedingungen und Tarifpolitik

Ausgabe 06/2005

Der Beitrag informiert über erste Ergebnisse der 4. WSI-Befragung von Betriebs- und Personalräten 2004/2005 zum Verhältnis von betrieblicher Interessenvertretung und tarifvertraglicher Gestaltung der Arbeits- und Einkommensbedingungen. Noch stabilisieren die Tarifverträge die Rahmenbedingungen der Betriebsrätearbeit. Doch die Stütz- und Bindewirkung des Tarifvertrages wird durch die anhaltende Verbetrieblichung der Tarifpolitik schrittweise ausgehöhlt. Mittlerweile nutzen nach Angaben der Betriebsräte drei von vier Betrieben die vorhandenen tariflichen Öffnungs- und Differenzierungsklauseln. Mehr als 80 % der Betriebsräte stehen dieser Form von Dezentralisierung der Tarifpolitik skeptisch bis ablehnend gegenüber. Angesichts der wachsenden Gefährdung tariflicher Standards setzen die betrieblichen Interessenvertretungen tarifpolitisch in allererster Linie auf Sicherung des Erreichten (Beschäftigung, Einkommen, Arbeitszeit) sowie die Begrenzung der betrieblichen und sozialen Risiken (betrieblicher Leistungsdruck, ungesicherte Beschäftigung).

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