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WSI-Mitteilungen

Tüselmann, Heinz / Heise, Arne : Deutsche Finanzpolitik zwischen Konsolidierung und Wachstum

Ausgabe 06/2004

Konsolidierung heißt das finanzpolitische Gebot der Stunde. Obwohl sich dies eigentlich auf den Schuldenstand der öffentlichen Gebietskörperschaften beziehen sollte, wird landläufig die Instrumentenvariable Defizitquote zum Ziel der Konsolidierung ("Null-Defizit") erklärt. Zahlreiche jüngere Studien gehen dabei "nicht-keynesianische" Effekten einer Verringerung des strukturellen Defizits nach, d.h. positiven konjunkturellen (kurzfristigen) Auswirkungen, wenn die Kürzungen nur hoch genug ausfallen und insbesondere durch Ausgabekürzungen, nicht aber Steuererhöhungen erreicht werden. In diesem Beitrag wird gezeigt, dass die empirische Evidenz eine andere Sprache spricht: Reduzierungen der strukturellen Defizite führten kurzfristig immer zu Wachstumseinbußen, langfristig sind diese negativen Effekte, die letztlich sogar zur Folge haben können, dass die Konsolidierung der Staatsschulden (als Anteil am BIP) vollständig misslingt, besonders groß, wenn die Konsolidierung hauptsächlich zulasten der öffentlichen Investitionen geht.

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