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WSI-Mitteilungen

Schulmeister, Stephan : Die manisch-depressiven Preisschwankungen auf den Finanzmärkten - Wie macht das die 'unsichtbare Hand'?

Ausgabe 12/2007

Spekulative Preise schwanken kurzfristig um "underlying trends". Solche Kursschübe ("runs") zeigen sich auf unterschiedlichen Zeitskalen (von Minuten- bis zu Monatsdaten). Mehrjährige "bull (bear) markets" resultieren aus der Akkumulation von Kursschüben auf Basis von Tageskursen, welche nach oben (unten) länger dauern als die Gegenbewegungen. Kursschübe werden durch neue Informationen ("news") ausgelöst, durch nachfolgende Handelssignale technischer Spekulationssysteme verstärkt und durch den "Einstieg" von Amateuren verlängert. Je länger ein Trend dauert, desto mehr verliert er an Dynamik, schließlich lösen die "contrarian strategies" der technischen Analyse gemeinsam mit "news" ein "Kippen" in eine Gegenbewegung aus. Kursschübe in eine Richtung verfestigen sich. Sie dauern länger als die "Gegenbewegungen", weil auf Finanzmärkten ein Erwartungsbias ("expectational bias") herrscht ("bullishness/bearishness"). Dieser verursacht bei Marktteilnehmern eine "selektive Wahrnehmung": Auf "news", die der "Marktstimmung" entsprechen, wird stärker reagiert als auf gegenteilige Nachrichten.

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