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WSI-Mitteilungen

Hirschel, Dierk : Lohnzurückhaltung und Beschäftigung im internationalen Vergleich

Ausgabe 08/2004

Die 90er Jahre waren für die überwiegende Mehrheit der OECD-Staaten ein Jahrzehnt der Lohnzurückhaltung. Das hohe Niveau der Massenarbeitslosigkeit und Hegemonie der neoklassischen Arbeitsmarkttheorie waren und sind die konstituierenden Faktoren dieser verteilungspolitischen Wende. Am Beispiel des lohntheoretischen Konzepts des Sachverständigenrats wird die neoklassische Variante einer Theorie der Lohnzurückhaltung nachgezeichnet. Dieses Modell wird anschließend auf die empirische Relevanz seiner Grundannahmen und seine logische Konsistenz hin überprüft. Es zeigt sich, dass weder die zentralen Grundannahmen einer empirischen Überprüfung standhalten können, noch das Gesamtmodell in sich konsistent ist. Auf der Grundlage eines Datensatzes der Europäischen Kommission (Ameco-Datenbank) wird die empirische Relevanz der Theorie der Lohnzurückhaltung für 19 OECD-Staaten untersucht. Die empirischen Ergebnisse bestätigen die theorieimmanenten Defizite. Der von der Neoklassik unterstellte enge Zusammenhang zwischen Lohn- und Beschäftigungsentwicklung kann empirisch nicht verifiziert werden.

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