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WSI-Mitteilungen

Anner, Mark : Segmentierte Produktion und Netzwerk-Solidarität - Die Reaktion der Gewerkschaften in den beiden Amerikas auf die Globalisierung

Ausgabe 09/2003

In den letzten beiden Jahrzehnten haben große, multinationale Unternehmen ihre Produktionsprozesse zunehmend segmentiert und innerhalb eines Landes oder über Ländergrenzen hinweg auf verschiedene Regionen verteilt. In der Bekleidungsindustrie wird dieser Prozess durch so genannte Export Processing Zones (EPZ) in Entwicklungsländern verkörpert, wo importierte Materialien von Auftragnehmern (Kontraktoren) für multinationale Bekleidungseinzelhändler zusammengenäht werden. Für den Verkauf wird die Fertigware anschließend in entwickelte Länder exportiert. In der Automobilbranche zeigen sich extreme Formen der segmentierten Produktion in der Modularen Massenproduktion (Mass Modular Production, MMP), die sich dadurch auszeichnet, dass multinationale Automobilhersteller nicht nur einzelne Teile, sondern fertige Module von externen Unternehmen beziehen.
Der vorliegende Beitrag zeigt auf, dass diese neuen Produktionsformen mit enormen Herausforderungen für die Arbeitnehmerschaft verbunden sind und Mitursache für die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und die abnehmende Stärke der Gewerkschaften sind.
Des Weiteren wird dargelegt, dass die Arbeitnehmerschaft in dem Maße, in dem sie ein Verständnis für diese neuen Produktionssysteme entwickelt, neue Strategien findet, ihnen zu begegnen. Insbesondere gehören hierzu netzwerkartige Formen der internationalen Solidarität zwischen Arbeitnehmern, die breite Bündnisse mit sich bringen und neue Wege eröffnen, gegen die Muttergesellschaften vorzugehen.

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