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WSI-Mitteilungen

Truger, Achim / Mülhaupt, Bernd / Hirschel, Dierk / Hein, Eckhard / Bartsch, Klaus : WSI Konjunkturbericht 2003: Mit koordinierter Makropolitik gegen die Stagnation!

Ausgabe 12/2003

Der WSI-Konjunkturbericht 2003 analysiert ausführlich die wirtschaftliche Lage in Deutschland und die Aussichten für das Jahr 2004. Trotz einer leichten Erholung des realen BIP-Wachstums mit einer vom WSI prognostizierten Wachstumsrate von 1,4 % wird es auch im kommenden Jahr zu keiner Besserung auf dem Arbeitsmarkt kommen. Als wesentliche Ursache für die längste Stagnation in der deutschen Geschichte wird ein zu restriktiver makroökonomischen Politik-Mix identifiziert: Die insgesamt wachstumsfeindliche Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) habe insbesondere der deutschen Konjunktur geschadet, weil die deutschen Inflationsraten deutlich unter dem von der EZB angesteuerten europäischen Durchschnitt liegen. Die deutsche Lohnpolitik sei nur unzureichend in der Lage gewesen, den verteilungsneutralen Spielraum auszuschöpfen und habe damit zu Binnennachfrageschwäche und Disinflationsdruck beigetragen. Die durch den Stabilitäts- und Wachstumspakt geprägte Finanzpolitik habe weiter zur konjunkturellen Destabilisierung beigetragen. Während Bundesregierung und offizielle wissenschaftliche Politikberatung beabsichtigten, den eingeschlagenen Weg von ausgabenseitiger Haushaltskonsolidierung und Strukturreformen weiter zu gehen, und damit die Ursachen der Stagnation verstärkten, schlägt das WSI einen expansiv ausgerichteten makroökonomischen Politik-Mix als wachstums- und beschäftigungspolitische Alternative vor.

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