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WSI-Mitteilungen

Priewe, Jan : Zwischen Abkopplung und Aufholen - das schwache ostdeutsche Wachstumspotential

Ausgabe 12/2002

Seit etwa 1997 stagniert die Angleichung Ostdeutschlands an Westdeutschland bei zentralen Indikatoren. Entscheidend ist dabei das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner. Während hier seit 1997 knapp 62 % des westdeutschen Wertes erreicht wurden, passt sich die ostdeutsche Arbeitsproduktivität weiter an. Kritisiert wird die weit verbreitete These, dass es sich lediglich um eine Stockungsphase handele, hervorgerufen durch die notwendige Schrumpfung der Überproduktion in der Bauwirtschaft. Trotz der günstigen Entwicklung der ostdeutschen Industrie in den letzten Jahren deutet wenig darauf, dass die grundlegenden Strukturschwächen in den nächsten Jahren überwunden werden. Auch aus theoretischen Gründen ist eine regionale Konvergenz aufgrund von Marktmechanismen keineswegs zu erwarten. Daher sollte über eine veränderte wirtschaftspolitische Konzeption nachgedacht werden.