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WSI-Mitteilungen

Bosch, Gerhard : Facharbeit, Berufe und berufliche Arbeitsmärkte

Ausgabe 01/2014

WSI-Mitteilungen 1/2014, Seiten 5-13

Zusammenfassung

In diesem Beitrag wird die Rolle der beruflichen Bildung und beruflicher Arbeitsmärkte für die Bewältigung des internen und externen Strukturwandels untersucht. Entgegen den Thesen zur Erosion des Berufes haben die deutschen Unternehmen im Übergang zu flexibleren Organisationsformen seit 1990 erfolgreich auf die Überschussqualifikationen von Fachkräften gesetzt. Voraussetzung war eine Modernisierung der Berufsbilder. Die Kombination von gut ausgebildeten Akademikern, einer dual ausgebildeten mittleren Führungsschicht und beruflich Qualifizierten mit hoher Autonomie ist das Geheimnis der deutschen Wettbewerbsfähigkeit. Der im internationalen Vergleich geringe Akademikeranteil war nicht mit Kompetenzverlusten verbunden. Die Expansion der Hochschulbildung ist in den meisten OECD-Ländern nicht durch die Entwicklung der Arbeitsplatzstruktur getrieben, sondern durch den Wunsch der Eltern und der Jugendlichen, sich im Wettbewerb um gute Arbeitsplätze einen Startvorteil zu verschaffen. Beruflichkeit ist die beste Grundlage zur Sicherung der von der Europäischen Union angestrebten Erhöhung der „Employability“ und „Flexicurity“ auf dem Arbeitsmarkt.

Abstract

This paper examines the role of vocational training and occupational labour markets in the management of internal and external structural change. Contrary to claims that the notion of occupation is being eroded, German firms have, since 1990, successfully put their faith in the highly developed skills of their specialised personnel. The precondition for this was that occupational profiles should be modernised. The combination of well-educated graduates, a middle tier of managers trained in the dual system and skilled workers with vocational qualifications enjoying a high level of autonomy is the secret of German competitiveness. What by international standards is a low share of graduates is not associated with a loss of skills. The expansion of university education in most OECD countries has been driven not by the evolution of the employment structure but by parents’ desire to give their offspring a head start in the competition for good jobs. An occupation-based vocational training system offers the best foundation for achieving the EU’s objective of increasing employability and flexicurity in the labour market.

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