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WSI-Mitteilungen

Bispinck, Reinhard : Tarifpolitischer Jahresbericht 2003: Konflikt um Tarifautonomie - Kampf um Lohnprozente

Ausgabe 02/2004

Die Tarifrunde 2003 wurde überlagert von dem heftigen politischen Konflikt um die Zukunft des Flächentarifvertrags. Die Lohnrunde blieb eine Art Rumpftarifrunde, weil in vielen Wirtschaftszweigen noch die Tarifabkommen aus 2002 in Kraft waren. Die DGB-Gewerkschaften schlossen 2003 in ganz Deutschland Lohn- und Gehaltstarifverträge für 8,9 Mio. Beschäftigte ab. Das entspricht 44 % der von Tarifverträgen erfassten Beschäftigten. Die jahresbezogene Steigerung der Tarifverdienste insgesamt betrug für das Jahr 2003 gegenüber 2002 2,5 %. Damit haben die Gewerkschaften den kostenneutralen Verteilungsspielraum mehr als ausgeschöpft. Erstmals schlossen sie auch zwei bundesweit geltenden Tarifverträge für das Zeitarbeitsgewerbe ab. In Ostdeutschland scheiterte nach vierwöchigem Streik der Versuch der IG Metall, die 35-Stundenwoche in der Metallindustrie durchzusetzen.

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