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WSI Verteilungsbericht 2022: Theil-Index

 

Der Theil-Index, der sensitiv auf Veränderungen am unteren Rand der Verteilung reagiert, legte zu Beginn der 1990er Jahre im Westen Deutschlands zunächst leicht zu, ging aber bis zum Ende des Jahrzehnts wieder auf das Ausgangsniveau zurück. Darauf folgte ein starker Anstieg von 0,105 im Jahr 1999 auf 0,169 im Jahr 2007. Nach einem neuerlichen Rückgang während der Wirtschaftskrise kam es seit 2010 zu einem kontinuierlichen Wiederanstieg des Theil-Index. 2019 erreichte der Theil-Index in Westdeutschland mit 0,183 den Höchststand seit der Wiedervereinigung.

In Ostdeutschland lag der Theil-Index zu Beginn der betrachteten Zeitreihe mit 0,069 deutlich niedriger als im Westen des Landes. Auch im Osten ließ sich Anfang der 2000er Jahre ein deutlicher Anstieg beobachten, welcher allerdings schwächer ausfiel als im bundesdeutschen Westen. Im Jahr 2019 erreichte er sein bisheriges Maximum von 0,130.

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Weitere Erläuterungen
Theil-Index: Der Theil-Index beschreibt Einkommensanteile verschiedener Gruppen im Verhältnis zur Größe der Gruppen (also ihrem Bevölkerungsanteil). Er reagiert besonders sensitiv auf Umverteilungen von Arm zu Reich (ist also sensitiv bei Veränderungen am unteren Rand der Verteilung) und nimmt bei Gleichheit von Einkommens- und Bevölkerungsanteil den Wert 0 an (Conceicao/Ferreira 2000, S. 13).

Quellen
Conceicao, P./Ferreira, P. (2000): The Young Person's Guide to the Theil Index: Suggesting Intuitive Interpretations and Exploring Analytical Applications. University of Texas Inequality Project (UTIP), UTIP Working Paper Nr. 14

Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) (2022): Daten für die Jahre 1984-2020, Version 37, SOEP

Kontakt

Ansprechpartnerin für alle Fragen zum Verteilungsbericht 2021 ist Dr. Dorothee Spannagel.

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