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WSI-Mitteilungen

von der Vring, Thomas : Bilanz der Lohnzurückhaltung 2000-2007 im volkswirtschaftlichen Kreislauf Deutschlands

Ausgabe 06/2009

Die sieben Jahre andauernde Lohnzurückhaltung in Deutschland war unter Beschäftigungsgesichtspunkten ein Schlag ins Wasser. Die schwache Lohnentwicklung hat zwar den Export gefördert. Zugleich aber hat sie die Entwicklung der Binnenwirtschaft gedrosselt. Die zusätzlichen Gewinne der Unternehmungen sind nicht für Investitionen verwendet worden. Sie sind der kaufkräftigen Nachfrage verloren gegangen. Die Kapitalgesellschaften haben zuerst Schulden getilgt und ihr Kreditvolumen reduziert. Die Konsequenzen dieser Entwicklung waren ein stark gewachsener Leistungsbilanzüberschuss und eine Liquiditätsschwemme, die zu verstärktem Kapitalexport geführt haben. Der kleinere Teil dieses Kapitalexports ist für Direktinvestitionen im Ausland verwendet worden. Den Großteil haben die deutschen Banken in Gestalt von Krediten exportiert. Die Abrechnung dieser Geschäfte findet gegenwärtig statt. Am Anfang dieser wirtschaftlichen Entwicklung stand ein lohnpolitisches Konzept, das die Rolle der Masseneinkommen als Träger der Binnennachfrage ignoriert hat.

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