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WSI-Mitteilungen

Grunert, Günther : Der Flächentarif in der Kritik

Ausgabe 11/2004

Der Flächentarif hat in Deutschland in den letzten Jahren deutlich an Akzeptanz verloren. Viele Politiker, Arbeitgebervertreter und auch Ökonomen plädieren für weit reichende Öffnungsklauseln oder sogar für eine radikale Abkehr vom Flächentarifvertrag hin zu einem vollständig dezentralisierten und dekoordinierten System, bei dem die Lohnverhandlungen allein auf der Betriebs- oder Firmenebene stattfinden. Angenommen wird, dass die so entstehende Lohnzurückhaltung und Lohndifferenzierung (nach Ertragslage) zu einer Verbesserung der Arbeitsmarktsituation führen. Der Beitrag soll zeigen, dass diese Hypothese weder theoretisch überzeugend ist noch in einem Ländervergleich empirisch bestätigt wird. Eine Dezentralisierung und Verbetrieblichung der Tarifpolitik dürfte vielmehr den Produktivitätsfortschritt und die Entwicklung von Produktinnovationen hemmen, was sich längerfristig negativ auf die Beschäftigung auswirken könnte.

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