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WSI-Mitteilungen

Koch, Angelika / Bäcker, Gerhard : Die Jungen als Verlierer? - Alterssicherung und Generationengerechtigkeit

Ausgabe 02/2003

Anhaltende Finanzierungsprobleme der Rentenversicherung und absehbare Folgewirkungen des demografischen Wandels haben in der politischen und wissenschaftlichen Diskussion die Frage nach dem Verhältnis zwischen den Generationen aktuell werden lassen. Zentrale These in der Debatte ist, dass das Prinzip der Generationengerechtigkeit in der umlagefinanzierten Rentenversicherung verletzt werde. Als Lösungen werden eine radikale Umorientierung in der Alterssicherungspolitik mit einem verstärkten Ausbau der privaten kapitalgedeckten Altersvorsorge sowie die Heraufsetzung der Altersgrenzen in der Gesetzlichen Rentenversicherung vorgeschlagen.

Der Beitrag setzt sich kritisch mit der Annahme eines auf dem Generationenverhältnis basierenden Verteilungskonflikts auseinander. Hierzu werden zwei unterschiedliche Konzeptionen des Generationenbegriffs (Altersgruppen und Kohorten) aufgegriffen und in ihren Annahmen und in ihrer empirischen Fundierung überprüft. Anhand aktueller Daten zeigt sich, dass sich bei einem Vergleich der Einkommenspositionen verschiedener Altersgruppen eine Verletzung des Prinzips der Generationengerechtigkeit nicht nachweisen lässt, demgegenüber jedoch ein Gerechtigkeitsproblem innerhalb der Generationen besteht. Darüber hinaus weist die Konzeption, verschiedene Kohorten im Hinblick auf die Frage der Generationengerechtigkeit zu vergleichen, Schwächen auf.

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