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Gräfe-Geusch, Annett / Best, Fabio / Kuschel, Ilse : Diskriminierung im Arbeitskontext. Grenzen und Alternativen der Kategorie „Migrationshintergrund“ in der Arbeitsmarktforschung

Ausgabe 06/2025

DOI: 10.5771/0342-300X-2025-6-443

Seiten 443-451

Zusammenfassung

Der vorliegende Beitrag untersucht die Aussagekraft der Kategorie „Migrationshintergrund“ zur Abbildung von Diskriminierung im Arbeitskontext. Basierend auf einer Bevölkerungsbefragung (N = 4039) zeigt die Studie, dass der Migrationshintergrund wesentliche Unterschiede zwischen rassismusvulnerablen und nicht rassismusvulnerablen Gruppen nicht ausreichend erfasst. Im Gegensatz dazu ermöglicht die Selbstidentifikation und Fremdzuschreibung bezüglich rassifizierter Gruppen eine präzisere Identifikation von Diskriminierungsvulnerabilität. Ferner zeigen die empirischen Ergebnisse, dass diese Indikatoren zusätzlich um die Religionszugehörigkeit erweitert werden können. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass multidimensionale Indikatoren, einschließlich sichtbarer Merkmale und reflektierter Fremdwahrnehmungen, besser geeignet sind, um Arbeitsmarktdiskriminierung zu analysieren und zu adressieren. Handlungsempfehlungen schließen den Beitrag ab.

Schlagworte: Migrationshintergrund, Arbeitsmarktdiskriminierung, Rassismusvulnerabilität, Multidimensionalität, Messinstrumente

Abstract

This study evaluates if the category “migration background” functions as a proxy for workplace discrimination. Based on a survey (N = 4039) the findings reveal that migration background fails to capture significant differences between groups that are vulnerable to racism and those that are not. In contrast, self-identification and outside-perception of racialised groups enable a more precise identification of vulnerability to discrimination. The results also provide evidence that these two indicators can be augmented with religious identification. The results suggest that multidimensional indicators, including visible characteristics and reflected external attributions, are better suited to analysing and addressing labour market discrimination. Recommendations for action conclude the article.

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