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WSI-Mitteilungen

Sauer, Dieter / Sanné, Günter / Nies, Sarah / Menz, Wolfgang / Detje, Richard : Gewerkschaftliche Kämpfe gegen Betriebsschließungen - Ein Anachronismus?

Ausgabe 05/2008

Betriebsschließungen - ehemals Resultate von Krisen und Strukturwandel - sind im globalen Finanzmarktkapitalismus zu einem normalen Instrument unternehmenspolitischer Restrukturierung geworden. Nicht nur Betriebe in prekärer ökonomischer Lage, sondern auch solche, die schwarze Zahlen schreiben, werden aufgrund von Cost-cutting-, von Marktbereinigungs- und von Verlagerungsstrategien zum Gegenstand von Schließungsbeschlüssen. Belegschaften, Betriebsräte und Gewerkschaften begegnen der einseitigen Aufkündigung der konsens- und sozialpartnerschaftlichen Arbeitsbeziehungen mit wachsendem Protest und Widerstand. Vier Strategien können unterschieden werden: eine verhandlungsorientierte Strategie mit ökonomischen Alternativkonzepten, eine Strategie des Streiks um Sozialtarifverträge, eine basisorientierte Proteststrategie sowie eine Strategie internationaler Vernetzung. Der defensive Charakter der Kämpfe wird dann durchbrochen, wenn sich eine Perspektive des Widerstands mit der einer Aneignung des Ökonomischen verbindet.

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