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WSI-Mitteilungen

Dribbusch, Heiner : Konkurrierende Tarifpolitik: Herausforderung für die DGB-Gewerkschaften

Ausgabe 04/2009

Die DGB-Gewerkschaften prägen das Tarifgeschehen in Deutschland, haben es jedoch nie vollständig monopolisiert. Die tarifpolitische Konkurrenz, im Unterschied zur Konkurrenz um Mitglieder oder um Positionen in der Mitbestimmung, hat sich in ihren Formen und in ihrem Ausmaß jedoch seit Ende der 1990er Jahre erheblich verändert: Vorwiegend in ihrer Tradition berufsständisch geprägten Verbänden gelingt es, in einzelnen Sparten die DGB-Gewerkschaften zu überbieten. Unterbietungskonkurrenz verfolgen die christlichen Gewerkschaften. Der Beitrag argumentiert, dass die eigenständige Tarifpolitik der Berufsgewerkschaften prinzipiell - beispielsweise in Form von Kooperationen - in die Politik der DGB-Gewerkschaften einbindbar ist. Die Unterbietungskonkurrenz durch CGB-Gewerkschaften stellt das eigentliche Problem dar. Kooperation ist hier kaum vorstellbar. Eine Lösung ist aufgrund der Aufwertung, die Politik und Arbeitgeber den CGB-Gewerkschaften verleihen, nicht in Sicht. Die Arbeitgeberseite versucht hier, aus der Fragmentierung des Tarifsystems Vorteile zu ziehen. Die Überbietungskonkurrenz wird hingegen mit Verweis auf die Tarifeinheit abgelehnt.

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