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WSI-Mitteilungen

Dubois, Hans / Sandor, Eszter / Mezger, Erika : Lebensqualität in Deutschland und Europa

Ausgabe 06/2013

WSI-Mitteilungen 6/2013, Seiten 435-443

Zusammenfassung

Die deutsche Wirtschaft hat sich im Vergleich der anderen EU-Mitgliedstaaten gut entwickelt. Die Einkommen sind in der Summe hoch. Diese Tatsache allein garantiert jedoch noch keine generell hohe Lebensqualität. Obwohl Deutschland seit 2007 reicher geworden ist, berichten heute mehr Menschen von Schwierigkeiten, mit ihrem Einkommen über den Monat zu kommen. Viele sind verschuldet, Rückstände beim Abzahlen privater Schulden bei der Familie oder Freunden sind üblicher als in anderen europäischen Ländern.
Die Deutschen vertrauen ihren Institutionen. Dies ist allerdings unter denjenigen deutlich schwächer ausgeprägt, deren Auskommen knapp bemessen ist. Vereinbarkeitsprobleme sind in Deutschland weniger häufig. Frauen schultern den größeren Teil der Hausarbeit, empfinden diese Arbeitsteilung jedoch häufiger als fair als die übrigen Europäerinnen.
Qualität und Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen werden positiv bewertet. Häufiger genannte Einschränkungen beim Zugang betreffen die Kosten von Langzeitpflege, die Verfügbarkeit von Kinderbetreuung sowie Wartezeiten im Gesundheitssystem.
Verbesserungen der Lebensqualität sind in einigen Dimensionen möglich, speziell bieten Fragen der ungleichen Verteilung einen Ansatzpunkt.

Abstract

Germany’s economy has performed well compared to other EU Member States and income is relatively high. Nevertheless, quality of life depends on more than a country‘s income alone. While Germany has become richer since 2007, more people report difficulties making ends meet. Many are struggling with debts. Arrears on ‘informal‘ debts with family and friends are more common than elsewhere in the EU. People in Germany trust their institutions, but this is much less the case for people who report difficulties making ends meet. Work-life balance problems are rarer in Germany than elsewhere in the EU. Women do more housework than men, but more often than elsewhere in the EU consider this to be fair. Quality of, and access to, public services is generally assessed favourably. Nevertheless, cost of long-term care, availability of childcare and waiting times for healthcare make it difficult to access these services relatively often. Overall, there is scope for improvement of several dimensions of quality of life, with particular attention to inequalities.

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