Dörfler, Lisa / Pieper, Jonas / Yeung, Janina : Soziale Dienste in der Umweltkrise. Betrieblicher Klimaschutz, Klimaanpassung und ökologische Soziale Arbeit
DOI: 10.5771/0342-300X-2025-5-363
Seiten 363-370
Zusammenfassung
Soziale Dienste und Soziale Arbeit sind von ökologischen Krisen beeinflusst und zugleich zentrale Akteure in der sozialökologischen Umgestaltung der Gesellschaft. Der Beitrag analysiert dies auf drei Ebenen: Erstens wird herausgearbeitet, dass die Bereitstellung sozialer Dienstleistungen vielfältige ökologische Auswirkungen hat, vom CO₂-Fußabdruck sozialer Einrichtungen bis zum Einfluss auf das Umweltverhalten ihrer Klient*innen. Diese Wirkungen entstehen in einem Netz aus Beziehungen, das durch das sogenannte sozialrechtliche Dreieck bestimmt ist. Zweitens hat die Klimakrise auch in Deutschland Auswirkungen auf soziale Einrichtungen. Hier steht der Schutz von Mitarbeitenden und Klient*innen, die oftmals zu den vulnerablen Gruppen zählen, im Fokus. Drittens befindet sich die Soziale Arbeit als Profession und Disziplin im Wandel. Zunehmend werden ökologische Themen integriert, bei der direkten Unterstützung von Klient*innen ebenso wie in den Strukturen, die auf sozial-ökologische Ungleichheiten einwirken. Soziale Arbeit kann als sozial-ökologischer Schlüsselakteur fungieren, indem sie zur Veränderung beiträgt und Vulnerabilität mit Empowerment adressiert.
Schlagworte: Nachhaltigkeit, Wohlfahrtssektor/Sozialwirtschaft, soziale Dienste, Klima, Soziale Arbeit
Abstract
Social services and social work are influenced by ecological crises and, at the same time, play a central role in socio-ecological development. This article analyses this insight on three levels: First, it highlights that the provision of social services has various ecological impacts, ranging from the carbon footprint of welfare institutions to their influence on the environmental behavior of clients. These effects occur within a network of relationships that are shaped by social law. Second, the climate crisis increasingly affects welfare institutions in Germany. The focus here is on protecting employees and clients, who are often among the most vulnerable groups, as part of climate adaptation efforts. Third, social work as a profession and discipline is undergoing significant change. Ecological issues are increasingly integrated, both in direct support for clients and in addressing social-ecological inequalities at a structural level. Social work can act as a key socio-ecological player by contributing to change at both the individual and societal levels while addressing vulnerability through empowerment.