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WSI-Mitteilungen

Hövermann, Andreas / Kohlrausch, Bettina : Soziale Ungleichheit und Einkommenseinbußen in der Corona-Krise – Befunde einer Erwerbstätigenbefragung

Ausgabe 06/2020

Seiten 485-492

DOI: 10.5771/0342-300X-2020-6-485

Zusammenfassung

Der Beitrag analysiert anhand zweier Wellen einer repräsentativen Erwerbstätigenbefragung (N = 6309), inwieweit in Deutschland im Zuge der Corona-Pandemie Einkommenseinbußen auftraten und bereits vorhandene soziale Ungleichheiten verstärkt haben. Die Analysen zeigen, dass knapp ein Drittel der Erwerbstätigen Einkommenseinbußen hinnehmen musste und dass Einbußen mit erhöhten gesellschaftlichen Sorgen und Ängsten einhergehen. Anhand einer Serie logistischer Regressionen wird offensichtlich, welche Beschäftigtengruppen von pandemiebedingten Einkommenseinbußen besonders betroffen waren. Dies sind Befragte mit Migrationshintergrund, Männer, Befragte mit Kindern und diejenigen, die ohnehin niedrigere Einkommen haben. Besonders stark sind zudem Freiberufler und Selbstständige betroffen – und dies insbesondere zu Beginn der Pandemie, während Beamte nahezu keine Einbußen hatten. Auch Befragte in mitbestimmten Betrieben berichten seltener von finanziellen Einbußen. Und schließlich wird deutlich, dass Einkommensverluste vor allem in bestimmten Branchen auftraten: im Gastgewerbe wie auch im produzierenden und verarbeitenden Gewerbe. Regional fällt auf, dass Befragte aus Baden-Württemberg häufig und Befragte aus Brandenburg eher selten von Einkommenseinbußen berichten.

Abstract

The article analyses the prevalence of income cuts during the Covid-19 pandemic and their impact on already existing social inequality in Germany using representative data from two waves (N = 6309) of the “labor force survey“. Analyses reveal that almost one third of Germany´s working population have had to suffer reductions in income, with all the associated fears and worries. By applying a set of logistic regressions, the authors show that certain groups are noticeably more often affected: respondents with an immigrant background, those with children, men, and also respondents with already lower incomes. Freelancers and self-employed persons were particularly often affected – especially at the beginning of the pandemic, while civil servants report almost no cuts in income. Respondents working in co-determined companies also show lower financial losses. Finally, the analyses reveal the occurrence of income cuts in specific sectors such as the hospitality industry and the manufacturing industry. Analysed according to region, the cuts can be identified as being most prevalent in Baden-Württemberg – particularly at the beginning of the pandemic ; while in Brandenburg cuts have been much less common throughout the course of the ­pandemic.

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