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WSI-Mitteilungen

Teipen, Christina / Mehl, Fabian : Soziales Upgrading und industrielle Beziehungen im Globalen Süden

Ausgabe 01/2021


DOI: 10.5771/0342-300X-2021-1-12

Seiten 12-19

Zusammenfassung

Die Diskussion über die Auswirkungen der Integration in globale Wertschöpfungsketten für Beschäftigte im Globalen Süden changiert zwischen dem Verweis auf positive Beschäftigungseffekte einerseits und auf Niedriglöhne sowie Verletzungen von Arbeitsstandards andererseits. Basierend auf Analysen in vier Branchen sowie sechs Schwellen- und Entwicklungsländern werden die Bedingungen für soziales Upgrading vergleichend in den Blick genommen. Dabei konzentriert sich der Beitrag insbesondere auf den Einfluss unterschiedlicher nationaler Systeme industrieller Beziehungen. Es zeigt sich, dass wirtschaftliches Upgrading allein (wie im Fall Chinas) nur begrenzt soziales Upgrading bewirkt, sofern dies nicht mit unabhängigen kollektiven Interessenvertretungen einhergeht. In Ländern mit starken demokratischen Gewerkschaften konnten hingegen auf Branchenebene substanzielle Verhandlungserfolge erzielt werden. Soziales Downgrading muss man allerdings dort diagnostizieren, wo – wie in der vietnamesischen und indischen Bekleidungsbranche – weder wirtschaftliches Upgrading erzielt noch anerkannte gewerkschaftliche Vertretungsstrukturen etabliert werden konnten.

Abstract

Discussion on the effects of integration in global value chains for workers in the Global South commonly oscillates between references to posi­tive employment effects on the one hand and low wages and violations of labour standards on the other. This article presents a comparative analysis of four industries and six emerging and developing economies to examine the necessary conditions for social upgrading. In particular, the authors focus on the influence of different national systems of industrial relations. It is shown that economic upgrading alone (as in the case of China) has only a limited effect on social upgrading if it is not coupled with independent collective representation of workers’ interests. On the other hand, it is shown that in countries with strong democratic trade unions, substantial successes in collective bargaining have been made at the sectoral level. However, it is also observed that social downgrading has occurred in industries where, as in the Vietnamese and Indian garment industries, there has been neither economic upgrading nor the establishment of recognised trade union representation structures.

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