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WSI-Mitteilungen

Ellguth, Peter / Kohaut, Susanne : Tarifbindung und betriebliche Interessenvertretung: Ergebnisse aus dem IAB-Betriebspanel 2012

Ausgabe 04/2013

WSI-Mitteilungen 4/2013, Seiten 281-288

Zusammenfassung

Der Beitrag stellt zunächst die Tarifbindung der Betriebe anhand der im IAB-Betriebspanel verfügbaren Daten in ihrer Verteilung nach Branchen und Betriebsgröße dar. 2012 arbeiteten 53 % der westdeutschen und 36 % der ostdeutschen Beschäftigten in Betrieben mit einem Branchentarif. Seit 1996 ist die Flächentarifbindung in beiden Landesteilen rückläufig, auch wenn die Entwicklung in jüngster Zeit weniger eindeutig verläuft. Für die betriebliche Ebene wird die Verbreitung sowohl von Betriebsräten als auch von betriebsspezifischen Mitarbeitervertretungen betrachtet. Im Vergleich zum Vorjahr nimmt die Reichweite der verfassten Mitbestimmung leicht ab: 43 % der Beschäftigten in der Privatwirtschaft Westdeutschlands und 36 % Ostdeutschlands arbeiten in Betrieben mit Betriebsrat. In der langen Sicht sinkt der Deckungsgrad. Zu alternativen betrieblichen Vertretungsformen liegen seit 2004 Informationen vor. Diese Einrichtungen zeigen nicht annähernd die gleiche Stabilität wie die Institution Betriebsrat. In der gemeinsamen Betrachtung der betrieblichen und sektoralen Ebene der Interessenvertretung werden vor allem die ausgedehnten betrieblichen Vertretungslücken sowie die „weißen Flecken“ in der Tarif- und Mitbestimmungslandschaft aufgezeigt.

Abstract

In this paper we present the dispersion of collective bargaining agreements according to firm size and industries using the latest data of the IAB establishment panel. In 2012 about 53 % of the firms in west Germany and 36 % in east Germany were bound to collective agreements. Coverage has been declining since the beginning of data collecting in 1996, even though the trend has recently been less clear-cut. Examining co-determination at plant level we find that coverage by a works council has slightly declined since the previous year: 43 % of the workforce in the private sector in west Germany and 36 % in east Germany work in companies which have a works council. However, in the long run a distinct downward movement can also be identified. Data on alternative means of representation has been available since 2004 but these forms of representation do not display anything like the degree of stability of the institution of the works council. Examining both levels of employee participation, the extensive gaps in co-determination at shop-floor level are described, as well as the ‘black holes’ where there are no collective agreements at all.

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