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WSI-Mitteilungen

Adamy, Wilhelm : Arbeitsmarktpolitische Hürden zu einer Willkommenskultur

Ausgabe 05/2015

WSI-Mittteilungen 5/2015, Seiten 388–390

Zusammenfassung

In jüngster Zeit gibt es einige gesetzliche Erleichterungen beim Arbeitsmarktzugang für die gestiegene Zahl von Asylbewerbern und Flüchtlingen. Die Bemühungen zur besseren Arbeitsmarktintegration haben damit nicht Schritt halten können. Nach wie vor gibt es hohe Hürden, die einer gelebten Willkommenskultur entgegenstehen. Eine zentrale Voraussetzung für eine bessere gesellschaftliche und arbeitsmarktpolitische Integration von Asylbewerbern und Flüchtlingen sind bedarfsgerechte Angebote zum Erlernen der deutschen Sprache. Aktuell gibt es immer noch beträchtliche Förderlücken bei der allgemeinen und berufsbezogenen Sprachförderung. Diese Hürden müssten dringend abgebaut und zusätzliche Steuermittel zur Verfügung gestellt werden. Zudem ist das steuerfinanzierte Hartz-IV-System genauso gefordert wie die beitragsfinanzierte Arbeitslosenversicherung. Beide Institutionen müssen die soziale und arbeitsmarktpolitische Integration von Flüchtlingen stärker in den Blick nehmen. Dabei sollen insbesondere für Frauen – auf ihre spezifische Problemlage ausgerichtete – Unterstützungsangebote einbezogen werden.

Abstract

In recent times there have been a number of statutory measures designed to ease entry into the labour market for the increased number of asylum seekers and refugees. The efforts to improve labour market integration have not been able to keep step; there are still considerable barriers working against a ‘culture of welcome’. A central pre-requisite for the improved social and labour market integration of asylum seekers and refugees is a needs-oriented German language –learning programme. There are currently considerable gaps in the support for general and work-oriented language needs. It is a matter of urgency to remove these barriers and to make additional financial support available from tax revenue. In addition, the tax-financed Harz-IV system is equally challenged, as is the contribution-financed unemployment insurance. Both institutions must more strongly address the social and labour market integration of refugees. In particular, support for women must be included, focusing on their specific problem situation.

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