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WSI-Mitteilungen

Georg, Arno / Guhlemann, Kerstin : Arbeitsschutz und individuelle Gesundheitskompetenz. Perspektiven der Prävention von Arbeitsintensivierung in der „Arbeit 4.0“

Ausgabe 01/2020

WSI-Mitteilungen 1/2020, Seiten 63-70

Zusammenfassung

Der Beitrag diskutiert die Frage, ob das bestehende Arbeitsschutzsystem die erforderlichen Schutz- und Gestaltungsmaßnahmen für die Beschäftigten zur Prävention der mit Digitalisierungsprozessen einhergehenden Arbeitsintensivierungen leisten kann und welche Rolle dem Kompetenzaufbau dabei zukommt. Das vorgeschlagene Konzept der individuellen arbeitsbezogenen Gesundheitskompetenz bietet Potenziale für Schutz und Gestaltung. Ausgangspunkt ist der Befund, dass im Rahmen der Digitalisierung von immer mehr Arbeitsanteilen besonders die psychosozialen Anforderungen an die Beschäftigten steigen und Arbeitsintensivierung insbesondere eine Folge der Vermischung von Arbeit und Privatem sein kann. Darauf deuten Befunde einer explorativen Studie zur Frage nach der Wirksamkeit des Arbeitsschutzsystems hin. Die Ergebnisse gewähren einen tiefen Einblick in Strukturen, Konflikte und Ambivalenzen im Bemühen um sichere und gesunde Arbeitsbedingungen und zeigen, dass betriebliche Vorgehensweisen und institutionelle Arbeitsschutzstrukturen neu justiert werden müssen. Anderenfalls wird Arbeitsintensivierung zu einem blinden Fleck betrieblicher Gestaltungsbemühungen.

Abstract

The article discusses the question of whether the existing occupational health and safety (OHS) system can provide the necessary protection for employees and design measures for the prevention of labour intensification associated with digitalisation processes. Another aspect is the role of competency development. The proposed concept of individual work-related health literacy provides potential for safety and work design. The starting point is the finding that especially in the context of digitalisation the share of psychosocial demands on work is rising and that work intensification can be a result of the blending of work and private life. This is indicated by the results of an exploratory study on the question of the effectiveness of OHS structures. The results provide a deep insight into structures, conflicts and ambivalences in the search for healthy and safe working conditions and show that operational procedures have to be adapted as well as institutional OHS structures. Otherwise work intensification becomes a blind spot in operational design endeavours.

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