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WSI-Mitteilungen

Lißner, Lothar / Brück, Carsten / Stautz, Andreas : Die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie – ein Erfolg?

Ausgabe 03/2015

WSI-Mitteilungen 3/2015, Seiten 219–227

Zusammenfassung

Die Evaluation der ersten Periode der Gemeinsamen Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA) 2008 – 2012 ist abgeschlossen, seit Juni 2014 liegt der Abschlussbericht der Dachevaluation vor. Die Bilanz des Berichts fällt überwiegend positiv aus: Die Akteure des Arbeitsschutzes verbesserten ihre Zusammenarbeit, viele der selbst gesteckten Ziele wurden erreicht. Unübersehbar waren Anfangsschwierigkeiten. Die Vielfalt der Vorgehensweisen in den Arbeitsprogrammen und die unterschiedlichen methodischen Ansätze erschwerten die zusammenfassende Bewertung der Wirkungen der GDA auf das Arbeitsschutzniveau. Angestrebte quantitativ nachweisbare Wirkungen auf nationaler Ebene – etwa eine deutlich geringere Zahl von Arbeitsunfällen, weniger Arbeitsunfähigkeitstage-Tage durch Muskel-Skelett-Erkrankungen – konnten durch die GDA entweder nicht erreicht werden oder der Einfluss der GDA war nicht nachweisbar. Eine behutsame Modifikation der neu entwickelten Erhebungsinstrumente, der verstärkte Einsatz von Wirkungsindikatoren und zusätzliche Studien zur Identifikation externer Einflussfaktoren wären geeignet und nötig, um die Wirkungen der Strategie zukünftig genauer abschätzen zu können.

Abstract

The evaluation of the first period (2008 to 2012) of the Joint German Occupational Safety and Health Strategy (‘GDA’) has been completed; the final report was published in June 2014. The overall assessment is positive: The public occupational health and safety authorities and the social accident insurance institutions improved their co-operation, and a range of the self-set strategic goals were achieved. The evaluators also identified weaknesses in initializing procedures. The broad variety of procedures and different methodological approaches in the joint fields of action and the eleven work programmes (‘Arbeitsprogramme’) made it difficult to harmonize the overall assessment of the impact of the strategy. Targeted effects at national level – i.e. reduction of workplace accidents, less absence due to musculoskeletal disorders – were either not fully achieved or the impact of the strategy was not verifiable. For future evaluations of the GDA the evaluators recommend a cautious modification of the newly developed evaluation tools, the use of more impact indicators and additional studies dealing with the context factors. This might enhance the ability of future evaluations to measure and assess the impacts of the strategy with greater precision.

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