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WSI-Mitteilungen

Kirchner, Stefan / Wolf, Markus : Digitale Arbeitswelten im europäischen Vergleich

Ausgabe 04/2015

WSI-Mitteilungen 4/2015, Seiten 253-262

Zusammenfassung

Die Bedeutung der digitalen Arbeitswelt wächst, da immer mehr Beschäftigte in Europa mit Computern arbeiten. Über Länderunterschiede beruflicher Computernutzung ist bisher wenig bekannt. Um diese Forschungslücke zu schließen, untersucht dieser Artikel Länderunterschiede der Computernutzung in der EU-15 seit den 1990er Jahren mit Daten des European Working Conditions Survey (EWCS). Der Artikel analysiert den Anteil der Computernutzer und differenziert darüber hinaus zwischen Basisnutzern und Intensivnutzern als Ausprägungen unterschiedlich intensiver Computernutzung. Die Auswertungen zeigen einen stetigen Anstieg der beruflichen Computernutzung in vielen EU-15 Ländern. Vorreiter sind nordeuropäische Länder. Nachzügler sind insbesondere südeuropäische Länder. Intensivnutzer dominieren in Großbritannien und Irland. Dort vollzieht sich ein Polarisierungstrend über die Zeit. Dagegen dominieren in Deutschland Basisnutzer. Nordeuropäische Länder kombinieren beide Nutzungsintensitäten und erreichen dadurch den höchsten Nutzeranteil. Die Ergebnisse verdeutlichen eine anhaltende digitale Kluft zwischen EU-15-Ländern und unterstreichen, dass berufliche Computernutzung unterschiedliche Entwicklungspfade einschlagen kann.

Abstract

The importance of digital work in Europe is growing as increasing numbers of employees are using computers on a regular basis. To date little is known about the differences between countries regarding computer usage at work. To address this gap we have utilised data from the European Working Conditions Survey (EWCS) to analyse computer usage in the EU-15 from 1991 to 2010. The article analyses the general share of computer users and the additionally distinguishes between basic users and intensive users. The results show steady growth of digital work across many EU-15 countries. Nordic countries have gained a lead while it is especially the countries in the south that are lagging behind. Intensive users prevail in Great Britain and Ireland. Throughout the observation period this polarization between intensive users and non-users becomes even more pronounced. In contrast, basic users predominate in Germany. The Nordic countries have reached the highest level of digital inclusion as the numbers of both basic and intensive users have increased. The results highlight a persistent digital divide amongst countries of the EU-15 and suggest that these follow different paths of development.

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