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WSI-Mitteilungen

Klenter, Peter : Freiwilligendienste als (Sozial-)Staatsreserve?

Ausgabe 05/2021

DOI: 10.5771/0342-300X-2021-5-404

Seiten 404-408

Zusammenfassung

Der Beitrag widmet sich der rechtlichen Konstruktion und den arbeitsmarktpolitischen Auswirkungen der Freiwilligendienste Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und Bundesfreiwilligendienst (BFD). Diese avancieren, so der zentrale Befund, in den von Personalmangel und Kostendruck betroffenen sozialen Diensten zu neuen Formen von Leiharbeit und zu einem integralen Bestandteil der Leistungserbringung. Dabei werden gesetzliche Normen nicht eingehalten, Freiwillige als kostengünstige Arbeitskräfte ausgenutzt und der Umbau des Wohlfahrtsstaates zum Prekarisierungstreiber fortgesetzt. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass Freiwilligendienste auf diese Weise das gewerkschaftliche Leitkonzept „guter Arbeit“ unterlaufen und die Grundlagen eines an Gleichberechtigung und Selbstbestimmung orientierten zivilgesellschaftlichen Engagements erodieren lassen.

Abstract

The article examines the legal mechanisms and labour market effects of the voluntary social year (Freiwilliges Sozial Jahr-FSJ) and the federal volunteer service (Bundesfreiwilligendienst-BFD). The central finding is that the aforementioned forms of volunteer work are becoming a new form of temporary work and an integral part of service provision in the social services currently suffering from personnel shortages and cost pressure. In the process legal norms are not being complied with, volunteers exploited as cheap labour and the reconstruction of the welfare state as a driver of precarisation continued. The author comes to the conclusion that this kind of voluntary service undermines the trade union guiding concept of “good work” and civil society engagement based on equality and self-determination is eroded.

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