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WSI-Mitteilungen 5/2022 WSI-Mitteilungen

Jurczyk, Karin / Thiessen, Barbara : Großputz! Care nach Corona neu gestalten

Ausgabe 05/2022

DOI: 10.5771/0342-300X-2022-5-415

Seiten 415-417

Zusammenfassung

Die Auswirkungen der Corona-Krise im Care-Bereich überraschen nicht. Denn Care ist seit Jahrzehnten in einer umfassenden Krise – im Erziehungs- und Gesundheitsbereich, in der Sozialen Arbeit und im Familienalltag. Hierin liegt dann eine Chance, wenn die Gelegenheit genutzt wird, die Gesundheits-, Sozial- und Wohlfahrtssysteme und somit die Gesamtheit von Care-Arbeit gesellschaftlich solidarischer zu organisieren und zu finanzieren. Deswegen hat eine Gruppe von Care-Forscher*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ein Positionspapier veröffentlicht, in dem erste Arbeitspakete vorgeschlagen werden: Care Mainstreaming einführen, professionelle Care-Arbeit angemessen finanzieren und entlohnen, Arbeitsbedingungen in Care-Berufen verbessern, mehr Zeit für Care im Alltag und im Lebenslauf ermöglichen, Digitalisierung der Care-Arbeit kritisch reflektieren und geschlechtergerecht organisieren, Caring Communities fördern, ausreichend Schutz vor Gewalt herstellen, Selbst- und Mitbestimmungsrechte von Care-Empfänger*innen implementieren und die europäische und internationale Solidarität stärken. 

Abstracts

The effects of the Corona crisis in the care sector are not surprising. For decades care work has been in a major crisis: in the field of education, in the health sector, in social work and in the everyday life of families. However, the current crisis can be an opportunity to organise and to finance our health, social and welfare systems in a more socially responsible manner. That is why in 2020 a group of care researchers from Austria, Germany and Switzerland published a position paper in which they suggest nine initial work packages: the introduction of care mainstreaming, adequate pay and rewards for professional care work, the improvement of working conditions in the field of care, enabling more time for care work, implementing critical assessment and gender justice in digitalised care work, supporting caring communities, providing adequate protection against all forms of violence, taking the participation rights of care recipients seriously and strengthening European and international solidarity. 

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