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WSI-Mitteilungen

Schumann, Michael : Kampf um Rationalisierung - Suche nach neuer Übersichtlichkeit

Ausgabe 07/2008

Seit nunmehr bald 15 Jahren gilt das Feld der betrieblichen Rationalisierung als "unübersichtlich". Ausgangspunkt für die schwierige Situationseinschätzung war der Bruch mit der tayloristischen Arbeitsgestaltung in den 1970er Jahren. Die Alternativmodelle "Neue Produktionskonzepte", das in den 1980er und Lean Production in den 1990er Jahren, setzte sich nicht verallgemeinernd durch. Bei der betrieblichen Rationalisierung bildete sich eine Konzeptpluralität mit heterogenen Arbeitsfolgen heraus, die unter den veränderten Konditionen des globalisierten Finanzmarktkapitalismus zusätzlichen Auftrieb bekam. Die damit begründete Unübersichtlichkeit ist ein Stück weit bis heute kennzeichnend. Gleichzeitig aber - so die These dieses Beitrags - ist auch "neue Übersichtlichkeit" zu beobachten. Differenziert die Analyse nach den verschiedenen Arenen, in denen im Unternehmen Rationalisierung in Szene gesetzt wird, d. h. Beschäftigungs-, Leistungs- und Arbeitspolitik nach ihren je besonderen Gestaltungslogiken, so dechiffriert sich Heterogenität. Dies ermöglicht den Gewerkschaften bei ihrem Bemühen um eine Re-Vitalisierung der rationalisierungsbezogenen Politik gezielte Schwerpunktsetzungen.

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