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WSI-Mitteilungen

Bewernitz, Torsten / Dribbusch, Heiner : „Kein Tag ohne Streik“: Arbeitskampfentwicklung im Dienstleistungssektor

Ausgabe 05/2014

WSI-Mitteilungen 5/2014, Seiten 393–401

Die wachsende Bedeutung des Dienstleistungssektors schlägt sich auch darin nieder, wie Arbeitskämpfe heute geführt werden. Dabei entfalten strukturelle Aspekte der Dienstleistungsbranchen und organisatorische Besonderheiten ihre Wirkung. Die als Tertiarisierung des Arbeitskampfes bezeichnete Verschiebung des Streikgeschehens ist seit Mitte der 2000er Jahre auch in Deutschland zu beobachten. Vor dem Hintergrund veränderter Rahmenbedingungen der industriellen Beziehungen im öffentlichen wie privaten Dienstleistungssektor – beispielsweise verstärkt privatwirtschaftlicher Organisation und kommerzieller Ausrichtung ehemals öffentlicher Dienstleistungen – untersucht der Beitrag quantitative Entwicklungen, diskutiert Probleme und Herausforderungen für die Streikfähigkeit der Gewerkschaften und skizziert einige qualitative Veränderungen im Streikgeschehen. Die vielen verschiedenen Trends aus dieser Bestandsanalyse lassen sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht in ein eindeutiges Fazit verdichten, da der Beobachtungszeitraum mit lediglich einem Jahrzehnt Arbeitskampfentwicklung zur Vorsicht bei allzu weitreichenden Generalisierungen mahnt.

Abstract

The increasing importance of the service sector leads to changes in the ways industrial conflict presents itself today. Structural aspects of the service sector as well as its organisational particularities play their part. The tertiarisation of conflict, i.e. the shift of industrial action from manufacturing to the service sector can be observed in Germany since the mid 2000s. Against the background of a changing environment of industrial relations in public and private services – e.g. more and more private or commercialised provision of formerly public services – our study focuses on quantitative developments, discusses problems and challenges for German unions’ ability to strike and takes a closer look at some qualitative changes in the strike action. The plurality of trends in this analysis cannot be synthesised into a definite conclusion, because the focus on just one decade of industrial action requires caution when dealing with wide-reaching generalisations.

 

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