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WSI-Mitteilungen

Hempel, Sebastian / Mroß, Michael : Konfessionszugehörigkeit als Selektionskriterium bei Stellenausschreibungen kirchlicher Arbeitgeber

Ausgabe 06/2014

WSI-Mitteilungen 6/2014, Seiten 478–485

Zusammenfassung

Innerhalb der Branche Sozialwirtschaft dominieren kirchliche Arbeitgeber vor allem für Sozial- und Erziehungsberufe den Arbeitsmarkt. Kirchlichen Arbeitgebern, wie z. B. der Caritas, bietet sich als sogenannten Tendenzbetrieben die Möglichkeit, die Beschäftigung unter bestimmten Voraussetzungen von der Konfession der Bewerber abhängig zu machen. Die Untersuchung von 685 Stellenanzeigen im Bereich des Deutschen Caritasverbandes zeigt, dass von dieser Möglichkeit zwar Gebrauch gemacht wird, allerdings erfolgt der Hinweis auf die Konfessionszugehörigkeit sehr häufig wenig transparent und eindeutig. Insbesondere durch eher vage Hinweise auf die Bedeutung der Konfession werden Bewerber vor das Problem gestellt, dass sie im Vorfeld der Arbeitsaufnahme kaum die tatsächliche Relevanz der Religionszugehörigkeit für das Arbeitsverhältnis abschätzen können. Konfessionslose oder nicht-christliche Bewerber werden quasi systembedingt ausgegrenzt. Gleichzeitig bieten sich gerade Bewerbern mit Sozial- und Erziehungsberufen kaum Alternativen in einer Tätigkeit außerhalb der Sozialwirtschaft.

Abstract

Within the social economy sector Church employers primarily dominate the areas of social service and education. As employers representing a specific orientation, Church employers, such as the German Caritas Association, have the possibility to offer employment dependent on compliancy with certain requirements, such as the religious affiliation of the applicants. An examination of 685 job advertisements issued by the Caritas Association shows that this possibility is made use of, but the reference to the requirement of religious affiliation is frequently unclear. It is in particular the rather vague references to the significance of the religious denomination that make it difficult for applicants to determine the actual relevance of the religious affiliation for the employment relationship. Applicants with no religious affiliation or non-Christian applicants are excluded as a result of systemic factors. At the same time applicants in the field of social service and education-related occupations have few alternatives outside the social economy.

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