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WSI-Mitteilungen

Voss, Eckhard / Vitols, Katrin : Leiharbeit in Europa: zwischen Flexibilität und Sicherheit

Ausgabe 08/2013

WSI-Mitteilungen 8/2013, Seiten 580 – 587

Zusammenfassung

Aufgrund gewerkschaftlicher Kampagnen, aber auch infolge des Handlungsdrucks durch die EU-Leiharbeitsrichtlinie und ihres Equal-Pay-Grundsatzes, sind Probleme wie die Einkommensungerechtigkeit und die fehlende Beschäftigungssicherheit in der Leiharbeit wieder in den Fokus beschäftigungs- und verteilungspolitischer Debatten gerückt. Der Beitrag untersucht, ausgehend von Erfahrungen in anderen europäischen Ländern, inwieweit es dort besser als in Deutschland gelungen ist, Leiharbeit weitergehender zu regulieren. Dabei wird deutlich, dass es in anderen EU-Ländern tarifpolitische Regelungen gibt, die erfolgreich darauf zielen, durch die Förderung der Weiterbildung Leiharbeitsbeschäftigte in den Arbeitsmarkt zu integrieren und auch Nachteile in der sozialen Sicherung zumindest abzumildern. Angesichts derartiger Erfahrungen kommen die Autoren zu dem Schluss, dass Deutschland auf ein verlorenes Jahrzehnt hinsichtlich der Einkommensungerechtigkeit in der Leiharbeit zurückblickt und dass die Sozialpartner ihre Gestaltungsfunktion noch zu wenig wahrgenommen haben.

Abstract

On the basis of trade union campaigns, and also as a consequence of pressure for action from the EU-Directive on Temporary Agency Work and the equal pay principle, issues of income inequality and the lack of employment security for temporary agency workers have again become a focus of employment and income policy debates. Based on the experience of other European countries, the article examines the extent to which more success has been achieved there in comparison to Germany in the regulation of temporary agency employment. It becomes evident that in particular collective bargaining arrangements have been a successful tool to support more sustainable labour market integration by further training and also to alleviate disadvantages in social security benefits. In the light of these experiences, the authors come to the conclusion that Germany not only looks back on a lost decade in terms of achieving more income equality in the agency work sector but also that the social partners have so far not exercised their modeling function enough.

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