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WSI-Mitteilungen

Henke, Jutta : „Mehr sein als eine Nummer“ – Arbeitsmarktdienstleistungen aus der Nutzerperspektive

Ausgabe 03/2014

WSI-Mitteilungen 3/2014, Seiten 236–243

Zusammenfassung

Was ist dran an den „modernen Dienstleistungen“, für welche die Arbeitsmarktgesetzgebung seit 2002 einen neuen Rahmen schaffen sollte? Wesentliche Merkmale der neuen Dienstleistungsprozesse werden dargestellt und aus der Perspektive der Adressaten bewertet. Grundlage hierfür sind 272 Interviews mit Arbeitslosen und Arbeitsuchenden, die teils unter den Standardbedingungen des „Kundenzentrums“ in neun Arbeitsagenturen betreut wurden, teils an Modellvorhaben mit intensiverem Betreuungsangebot teilnahmen. Welche Maßstäbe sie an die Beratung und Vermittlung anlegen, wird hier erstmals systematisch untersucht. Ergebnis ist: Die Koproduktion ist durch den hohen Standardisierungsgrad belastet, und die Übermacht der aktivierenden Arbeitsverwaltung kann Würde und Autonomie der „Kunden“ gefährden.

Abstract

German labour market legislation was supposed to provide a new setting for ‘modern employment services’. So, what about those services? Key features of the new service processes are presented and evaluated from the point of view of job-seekers. Findings are based on 272 interviews with unemployed persons and job-seeking participants. One subgroup of our interviewees had been served under the standard service schemes of nine employment agency ‘customer centres’, while the other group participated in pilot schemes offering intensified assistance. The paper represents the first effort to systematically study how these groups judge counseling and placement services. The conclusion is that co-production is challenged by a high degree of standardization, and the prevalence of an activating employment service can encroach upon both the dignity and autonomy of its clients.

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