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WSI-Mitteilungen 1/2022 WSI-Mitteilungen

Klenk, Tanja / Leiber, Simone / Windwehr, Jana : Neue Stärken, alte Schwächen. Schwache Interessen in der Sozialpolitik – eine Bestandsaufnahme

Ausgabe 01/2022

DOI: 10.5771/0342-300X-2022-1-3

Seiten 3-11

Zusammenfassung

Dieser Beitrag bildet die Einführung in das Schwerpunktheft unter der Zielsetzung, die anderen Beiträge zu rahmen. Er gibt einen Überblick über den Forschungsstand und Forschungsdesiderate im Themenfeld der Vertretung sogenannter schwacher Interessen im Sozialstaat. Er charakterisiert die Vertretung schwacher Interessen als dynamischen Prozess, der von jüngeren Veränderungen in der politischen Arena des Sozialstaats abhängig ist. Auch der technologische Wandel durch Digitalisierung wird in seinen Folgen für die Vertretung schwacher Sozialstaatsinteressen in den Blick genommen. Die Autorinnen diagnostizieren einerseits eine gewisse – selektive – Stärkung in der Vertretung und Durchsetzungsfähigkeit klassischerweise als „schwach“ eingeordneter Interessen sowie Hinweise auf eine Aufwertung des Modus der „Selbstvertretung“, der neben „advokatorischer Vertretung“ und „Mitbestimmung qua (Wahl-)Amt“ an Bedeutung gewinnt. Andererseits zeigt der Beitrag aber auch eine bemerkenswerte Konstanz im Hinblick auf die politische Vernachlässigung von Interessen der „Schwächsten unter den Schwachen“ auf, nämlich von Arbeitslosen und armen Familien sowie ihrer Kinder, und geht möglichen Ursachen dafür nach.

Abstract

This article forms the introductory framework for the other articles within the focus issue, giving an overview of the state of, and the need for, further research in the field of so-called weak interests within the welfare state and their political representation. The authors characterise the representation of weak interests as a dynamic process depending on recent changes in the political arena of the welfare state itself. Technological change through digitalisation is also addressed in terms of its implications for the representation of weak interests. On the one hand, the authors identify a certain selective reinforcement of interests traditionally understood as weak, both in terms of participation and assertiveness, as well as a growing importance of the mode of “self-representation” as compared with “advocatory representation” and “co-determination by (electoral) office”. On the other hand, they also find a remarkably low degree of change when it comes to politically neglected groups such as long-term unemployed people as well as poor families and their children and consider possible causes for this.

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