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WSI-Mitteilungen

Ellguth, Peter / Kohaut, Susanne : Tarifbindung und betriebliche Interessenvertretung: Aktuelle Ergebnisse aus dem IAB-Betriebspanel 2011

Ausgabe 04/2012

in: WSI-Mitteilungen 4/2012, Seiten 297-305

Zusammenfassung

 
Der Beitrag informiert anhand der aktuellen Daten des IAB-Betriebspanels über die Tarifbindung und die betriebliche Mitbestimmung in deutschen Betrieben. Insgesamt arbeiten 2011 rund 54 % der westdeutschen und etwa 37 % der ostdeutschen Beschäftigten in Betrieben, die einem Branchentarif unterliegen. Seit 1996 hat die Flächentarifbindung in beiden Landesteilen eine deutlich rückläufige Tendenz, auch wenn die Entwicklung in jüngster Zeit weniger eindeutig verläuft. Besonderes Augenmerk wird auf die Betriebe gelegt, die zwar formell nicht tarifgebunden sind, sich aber hinsichtlich der Löhne und anderer tarifvertraglicher Regelungen am Branchentarif orientieren. Ein Blick auf die betriebliche Ebene der Interessenvertretung zeigt eine im Vergleich zum Vorjahr etwas geringere Reichweite: 44 % der Beschäftigten in der Privatwirtschaft Westdeutschlands und 36 % Ostdeutschlands verfügen 2011 über einen Betriebsrat. Auch hier ist in der langen Sicht ein abnehmender Deckungsgrad zu konstatieren. In der gemeinsamen Betrachtung der betrieblichen und sektoralen Ebene der Interessenvertretung wird vor allem auf die ausgedehnten betrieblichen Vertretungslücken sowie die „,weißen Flecken' in der Tarif- und Mitbestimmungslandschaft“ hingewiesen und deren Verbreitung in verschiedenen Wirtschaftszweigen dargestellt.

 
Abstract 

Peter Ellguth, Susanne Kohaut
Collective bargaining and works councils: the latest data on coverage and develop¬ment from the IAB establishment panel 2011

In this paper we first present the dispersion of collective bargaining agreements according to firm size and industries using the latest data of the IAB establishment panel. In 2011 about 54 % of the firms in west Germany and 37 % in east Germany were bound to a collective agreement. From the beginning of data collecting in 1996 up to the present time coverage has been distinctly declining, even though lately the trend has become less clear. Closer attention is paid to those establishments that do not have formal collective bargaining coverage but nevertheless take collective agreements as a reference. Co-determination at company level drops slightly: 44 % of the workforce in the private sector in west Germany is covered by a works council and 36 % in east Germany. However, in the long run a downward movement is also apparent, although less pronounced than the coverage by collective agreements. Examining both levels of employee participation, we mainly address the extensive gaps in co-determination on the shop-floor and the distribution of ‘black holes’ – those sectors in the collective agreement and co-determination landscape where there is no coverage at all.

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