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WSI-Mitteilungen

Morris, Lydia : Transnationale Migration und die Dynamik von Rechten

Ausgabe 05/2015

WSI-Mitteilungen 5/2015, Seiten 365–373

Zusammenfassung

Der Aufsatz befasst sich mit der Stellung von Einwanderern in Bezug auf ihren Zugang zu Rechten und ihre gesellschaftliche Geltung im Allgemeinen. Indem er einen Mittelweg zwischen zwei gegensätzlichen Positionen beschreitet, nämlich zwischen den Vorstellungen nationaler Abschottung einerseits und post-nationaler Expansion von Bürgerrechten andererseits, stellt der Artikel das analytische Modell einer „bürgerrechtlichen Schichtung“ (civic stratification) sowie deren Nutzung als Instrument der Migrationssteuerung dar. Das Konzept bürgerrechtlicher Schichtung wurde ursprünglich von David Lockwood (1996) im Hinblick auf Ungleichheiten innerhalb des Staatsbürgerstatus entwickelt. Es bezeichnet Muster sozialer Ungleichheit, die auf der staatlichen Gewährung oder Verwehrung von Rechten beruhen. Im vorliegenden Beitrag wird das Konzept weiter gefasst, indem es auf die Stellung Eingewanderter übertragen wird. Dabei werden sowohl die formelle, den Rechtsstatus betreffende Dimension staatsbürgerlicher Schichtung als auch deren informelle, mit „moralischen und materiellen Ressourcen“ verknüpfte Dimension verwendet, um einen möglichen Zusammenhang zwischen dem durch das Einwanderungsrecht strukturierten Umgang mit Migranten und der öffentlichen Wahrnehmung der Geltung dieser Personengruppe in der Gesellschaft in einem weiteren Sinne zu skizzieren.

Abstract

This article addresses the position of transnational migrants with respect to their access to rights and their more general standing in society. Steering a path between two polarised positions, which respectively highlight national closure and post-national expansion, the article outlines the concept of ‘civic stratification’ and its use as a means for the management of migration. This concept was first developed by David Lockwood (1996) in relation to the inequalities generated within citizenship, and it refers to a pattern of inequality by virtue of rights granted or denied by the state. In the present article it is given a broader application in addressing the position of transnational migrants. The formal dimension of civic stratification, referring to legal status, and its informal dimension, which refers to ‘moral and material resources’, are used to outline a possible relationship between the treatment of migrants through the structuring of immigration law and broader public perceptions of their standing in society.

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