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WSI-Mitteilungen

Tiefensee, Anita / Spannagel, Dorothee : Ungleichheit der Einkommen und Vermögen in Deutschland

Ausgabe 05/2018

WSI-Mitteilungen 5/2018, Seiten 413–419

Zusammenfassung

Die Einkommensungleichheit in Deutschland ist seit der Wiedervereinigung gestiegen, und das sowohl bei den Markteinkommen als auch bei den verfügbaren Einkommen nach staatlicher Umverteilung. Die wesentlichen Ursachen hierfür liegen in einer sich polarisierenden Lohnverteilung, einem Erstarken von Kapitaleinkommen und einer nachlassenden Progression sowie Umverteilungswirkung des staatlichen Steuer- und Transfersystems. Für die Vermögen lässt sich eine seit über einem Jahrzehnt unverändert hohe Ungleichheit feststellen. Eine wesentliche Determinante von Vermögen sind Erbschaften und Schenkungen. Die Autorinnen fassen in diesem Beitrag den gegenwärtigen Kenntnisstand in der Ungleichheitsforschung zusammen und empfehlen Maßnahmen, um eine weitere Zunahme der Ungleichheit zu verhindern. Eine starke Tarifbindung, die Durchsetzung und Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns sowie progressivere Steuern sind dabei zentrale Ansatzpunkte.

Abstract

In Germany, income inequality has risen since reunification, both in terms of market income and disposable income (after state redistribution). The main reasons for this include polarised wage distribution, the strengthening of capital income and a decline in state redistribution. Wealth inequality has remained high for more than a decade. Essential determinants of wealth are inheritances and donations. In this article the authors summarise the present state of knowledge in the research on income and wealth inequality and they recommend measures in order to prevent a further increase. Strong bargaining coverage as well as the enforcement and increase of the statutory minimum wage and more progressive taxes are key starting points.

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