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WSI-Mitteilungen

Korunka, Christian : Arbeitsintensivierung: Ursachen, Verläufe und Risikogruppen

Ausgabe 01/2020

WSI-Mitteilungen 1/2020, Seiten 11-18

Zusammenfassung

In diesem Beitrag wird ein Überblick über empirische Studien zur Arbeitsintensivierung gegeben. Wahrnehmungen von Arbeitsintensivierung sind eine direkte Folge von sozialer Beschleunigung, die u. a. aus den Entwicklungen im Spätkapitalismus und den zunehmenden Möglichkeiten von Informations- und Kommunikationstechnologien resultiert. Aus internationalen Panel- und Längsschnittdatensätzen kann abgeleitet werden, dass sich die Arbeit zumindest seit den 1990er Jahren intensiviert hat ; seit etwa 2010 sind diese Zuwächse etwas geringer geworden. Von Intensivierungswahrnehmung ist ein beträchtlicher Teil der Arbeitnehmer*innen betroffen. Arbeitsintensivierung kann dabei zusätzlich zu Zeitdruck als ein gesundheitsrelevanter Stressor wirksam werden. Sogar die Arbeitssicherheit kann beeinträchtigt sein. Besonders hohe Wahrnehmungen von Intensivierung haben jüngere Beschäftigte und Führungskräfte. Als Schutzfaktoren sind die bekannten Ressourcen in der Arbeitswelt zu werten (Autonomie, soziale Unterstützung), wobei der Verhältnisprävention über die Definition von Rahmenbedingungen eine besondere Bedeutung zukommt.

Abstract

This article presents an overview of empirical studies dealing with work intensification. Work intensification is in part a result of the developments in late capitalism and the ever-increasing possibilities of information and communication technologies (ICT). The results of large international panel studies and longitudinal studies confirm an increase of work intensification since the 1990s. Whereby since about 2010 this increase has declined somewhat. A large number of employees are affected by work intensification, which could be shown as a health relevant stressor in addition to time pressure. Even workplace safety may be negatively affected by work intensification. Those especially affected by intensification are younger employees and managers. Intensive use of ICT may further increase work intensification, although well-known job resources (job autonomy, social support) may serve as protective factors. Conditional prevention, like the definition of legal requirements, is of special importance.

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