Wie wirken sich die corona-bedingten Einschränkungen der Produktion und Schließungen von Kitas, Schulen, Geschäften, Kultur- und Sportstätten aus? Antworten gibt eine Online-Panel-Befragung, die im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung durchgeführt wird.
Am Beispiel der Tarifverhandlungen 2023 der EVG untersucht das Projekt, vor welchen Herausforderungen Gewerkschaften in Zeiten multipler Krisen stehen. Dabei geht es auch um die Fragen, welche Effekte Gewerkschaftswettbewerb in einer Branche hat und wie es um die Sozialpartnerschaft in Deutschland steht.
Associate Professor an der Universität Mailand, Department of Social and Political Sciences, Expertin für industrielle Beziehungen und die Soziologie der Wirtschafts- und Arbeitsprozesse
Das 2020 beschlossene „Arbeitsschutzkontrollgesetz“ (ASKG) hat das bisherige Arbeits- und Geschäftsmodell der Fleischindustrie, das wesentlich auf dem Einsatz von Werkvertragsbeschäftigten beruhte, grundlegend in Frage gestellt. Wie wird das Gesetz umgesetzt? Wie verändern sich die Arbeits- und Partizipationsbedingungen sowie die Wechselbeziehungen zwischen gesetzlichen Regulierungen und industriellen Beziehungen?
Was hat sich seit der Einführung des Arbeitsschutzkontrollgesetzes in der Fleischindustrie verändert? HSI-Direktor Ernesto Klengel und Serife Erol vom WSI sprechen über positive Effekte und Nachteile.
Das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung ist die zentrale tarifpolitische Dokumentationsstelle der DGB-Gewerkschaften.
Am 14. Januar hat der Generalanwalt am EuGH eine Annullierung der EU-Mindestlohnrichtlinie empfohlen. Wie wahrscheinlich ist es, dass die Richter*innen seinem Votum folgen werden? Und was wären die Konsequenzen?
In Deutschland gibt es seit 2015 einen einheitlichen gesetzlichen Mindestlohn. Seit Januar 2025 liegt er bei 12,82 € je Stunde. Außerdem gelten für eine Reihe von Wirtschaftszweigen branchenbezogene tarifliche Mindestlöhne, die zum Teil deutlich über dem allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn liegen.
Die DGB-Gewerkschaften verhandeln 2025 neue Vergütungstarifverträge für 7,5 Millionen Beschäftigte. Mehr zu den Verhandlungen in den einzelnen Bereichen auf dieser Seite.
Insgesamt verhandeln die DGB-Gewerkschaften im Jahr 2025 für 7,5 Millionen Beschäftigte neue Vergütungstarifverträge. Wann in welchem Bereich die gültigen Tarifverträge auslaufen, zeigt der tarifliche Kündigungsterminkalender.
Nur eine deutliche Stärkung der Tarifbindung kann die hohe Einkommensungleichheit in der Primärverteilung in Deutschland wirkungsvoll verringern. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, unterschiedliche – oft entlang disziplinärer Grenzen – formulierte Vorschläge zur Erhöhung der Tarifbindung zu einem Gesamtkonzept zusammenzufassen und Forschungslücken zu schließen.
Für 7,5 Millionen Beschäftigte verhandeln die DGB-Gewerkschaften 2025 neue Vergütungstarifverträge. Alle Forderungen der Tarifrunde 2025 für wichtige Branchen
Der Begriff „Arbeit“ ist sehr komplex. Seine Bedeutung reicht weit über die traditionelle Vorstellung „Eine bezahlte Tätigkeit“ hinaus. Wieso ein umfassenderer Blick auf Arbeit vonnöten ist, um eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen, ist Thema dieser Folge.
Wie haben sich die Reallöhne der Beschäftigten in der EU im letzten Jahr entwickelt - und wie ist Prognose für das laufende Jahr? WSI-Direktorin Bettina Kohlrausch und Thilo Janssen berichten von den wichtigsten Erkenntnissen aus dem Europäischen Tarifbericht 2023/2024.
Wie können armutsfeste Löhne jenseits des Mindestlohns in Niedriglohnbranchen erreicht werden, trotz des dort häufig geringen Organisationsgrades? Das Projekt analysiert anhand von Fallstudien, welche Handlungsansätze Erfolg versprechen.
Die DGB-Gewerkschaften verhandeln 2024 neue Vergütungstarifverträge für knapp zwölf Millionen Beschäftigte. Mehr zu den Verhandlungen in den einzelnen Bereichen auf dieser Seite.
Insgesamt verhandeln die DGB-Gewerkschaften im Jahr 2024 für knapp zwölf Millionen Beschäftigte neue Vergütungstarifverträge. Wann in welchem Bereich die gültigen Tarifverträge auslaufen, zeigt der tarifliche Kündigungsterminkalender.
Für knapp zwölf Millionen Beschäftigte verhandeln die DGB-Gewerkschaften 2024 neue Vergütungstarifverträge. Alle Forderungen der Tarifrunde 2024 für wichtige Branchen
Bettina Kohlrausch und Jan Brülle sprechen über die Ergebnisse des neuen Verteilungsberichts des WSI und erklären, weshalb Ungleichheit und Armut eine Gefahr für die Demokratie darstellen.
Stellungnahme anlässlich der öffentlichen Anhörung im Ausschuss für Arbeit und Soziales des Bundestages am 6. November 2023 zum Antrag der Fraktion DIE LINKE, Aktionsplan zur Stärkung der Tarifbindung - Für gute Arbeitsbedingungen und höhere Löhne, (BT-Drucksache 20/6885)
Stellungnahme anlässlich der öffentlichen Anhörung im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern am 29. Juni 2023 zum Gesetzentwurf der Landesregierung für eine "Modernisierung des Vergaberechts" (Drucksache 8/2084)
Wie können Tarifbeziehungen stabilisiert werden? Neben Initiativen zur Stärkung der Mitgliederbasis der Tarifvertragsparteien kommen auch direkte Vorgaben ins Blickfeld, wie z.B. Tariftreueklauseln oder AVE. Die Auseinandersetzungen um die Zukunft des Tarifsystems berühren nicht nur grundlegende Auffassungen über die Rechtsnatur der Tarifautonomie, sondern auch das Verhältnis zwischen Tarifvertrag und Sozialstaat ebenso wie zwischen abhängiger und selbstständiger Arbeit.
Wieviele tarifliche Vergütungsgruppen gibt es in den einzelnen Branchen und Tarifgebieten und wie hoch fallen die Löhne, Gehälter und Entgelte aus? Hier informieren wir über die tariflichen Grundvergütungen (ohne Zulagen, Zuschläge und Sonderzahlungen) für 42 Wirtschaftszweige.
Wie sich der Mindestlohn in Deutschland im internationalen Vergleich schlägt und wie eine neue Richtlinie die Anpassung des europäischen Mindestlohns regeln soll, erläutern Bettina Kohlrausch und Malte Lübker in einer neuen Podcastfolge.
Die DGB-Gewerkschaften verhandeln 2023 neue Vergütungstarifverträge für knapp elf Millionen Beschäftigte. Mehr zu den Verhandlungen in den einzelnen Bereichen auf dieser Seite.
Wieviele tarifliche Vergütungsgruppen gibt es in den einzelnen Branchen und Tarifgebieten und wie hoch fallen die Löhne, Gehälter und Entgelte aus? Hier informieren wir über die tariflichen Grundvergütungen (ohne Zulagen, Zuschläge und Sonderzahlungen) für 42 Wirtschaftszweige.
Wieviele tarifliche Vergütungsgruppen gibt es in den einzelnen Branchen und Tarifgebieten und wie hoch fallen die Löhne, Gehälter und Entgelte aus? Hier informieren wir über die tariflichen Grundvergütungen (ohne Zulagen, Zuschläge und Sonderzahlungen) für 42 Wirtschaftszweige.
Wieviele tarifliche Vergütungsgruppen gibt es in den einzelnen Branchen und Tarifgebieten und wie hoch fallen die Löhne, Gehälter und Entgelte aus? Hier informieren wir über die tariflichen Grundvergütungen (ohne Zulagen, Zuschläge und Sonderzahlungen) für 42 Wirtschaftszweige.
Insgesamt verhandeln die DGB-Gewerkschaften im Jahr 2023 für knapp 11 Millionen Beschäftigte neue Vergütungstarifverträge. Wann in welchem Bereich die gültigen Tarifverträge auslaufen, zeigt der tarifliche Kündigungsterminkalender.
Für knapp elf Millionen Beschäftigte verhandeln die DGB-Gewerkschaften 2023 neue Vergütungstarifverträge. Alle Forderungen der Tarifrunde 2023 für wichtige Branchen.
Die DGB-Gewerkschaften verhandeln 2022 neue Vergütungstarifverträge für knapp zehn Millionen Beschäftigte. Mehr zu den Verhandlungen in den einzelnen Bereichen auf dieser Seite.
Christina Schildmann und Elke Ahlers beleuchten aktuelle Erkenntnisse zum Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel in Deutschland. In welchen Branchen sieht es mit dem Personal besonders kritisch aus? Und was sind Gründe hierfür?
Insgesamt verhandeln die DGB-Gewerkschaften im Jahr 2022 für knapp 10 Millionen Beschäftigte neue Vergütungstarifverträge. Wann in welchem Bereich die gültigen Tarifverträge auslaufen, zeigt der tarifliche Kündigungsterminkalender.
WSI-Direktorin Bettina Kohlrausch erläutert die Hintergründe unserer vielbeachteten Studie zu Beschäftigten im "unteren Entgeltbereich", die trotz Vollzeitarbeit einen relativ niedrigen Lohn erhalten.
Bettina Kohlrausch, Johanna Wenckebach und Sebastian Dullien analysieren die Potenziale des Ampel-Koalitionsvertrages. Kann damit die sozial-ökologische Transformation gelingen?
Für knapp zehn Millionen Beschäftigte verhandeln die DGB-Gewerkschaften 2022 neue Vergütungstarifverträge. Alle Forderungen der Tarifrunde 2022 für wichtige Branchen.
Stellungnahme anlässlich der Expert*innenanhörung im Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr des Landtags des Saarlandes am 10. November 2021
Dorothea Voss und Bettina Kohlrausch stellen aktuelle Erkenntnisse zur Verbreitung von Verschwörungsmythen vor und diskutieren, wie gute Arbeit davor schützen kann.
Stellungnahme anlässlich der schriftlichen Expert:innenanhörung zur Reform des Thüringer Vergabegesetzes im Ausschuss für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft des Thüringer Landtages
Interaktiver Überblick über die Bruttostundenverdienste von Vollzeitbeschäftigten nach Branchen für 5 Leistungsgruppen: Die Auswahloptionen ermöglichen einen Vergleich der Lohnentwicklung in einer Leistungsgruppe für verschiedene Branchen.
Interaktiver Überblick über die Bruttostundenverdienste von Vollzeitbeschäftigten nach Leistungsgruppen für 21 Branchen: Die Auswahloptionen ermöglichen den Vergleich von Leistungsgruppen innerhalb einer Branche.
Die DGB-Gewerkschaften verhandeln 2021 neue Vergütungstarifverträge für mehr als zwölf Millionen Beschäftigte. Alle Forderungen der Tarifrunde 2021 für wichtige Branchen hier
Was bleibt vom Bruttogehalt nach Steuern und Sozialabgaben übrig? Das WSI-Angebot Lohnspiegel.de beantwortet diese Frage mit Hilfe des Brutto-netto-Rechners.
Das WSI-Angebot Lohnspiegel.de bietet Informationen zu den tatsächlich gezahlten Löhnen und Gehältern in über 500 Berufen. Im Lohn- und Gehaltscheck erhalten Beschäftigte eine kostenlose Vergleichsberechnung.
Stellungnahme anlässlich der Expert*innenanhörung zur Reform des Brandenburgischen Vergabegesetzes im Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landtags Brandenburg am 17. Februar 2021
Lohnspiegel.de bietet Informationen zu den tatsächlich gezahlten Löhnen und Gehältern in über 500 Berufen. Seit seiner Gründung im Jahr 2004 hat sich Lohnspiegel.de als das führende nicht-kommerzielle Gehaltsportal Deutschlands etabliert.
Wieviele tarifliche Vergütungsgruppen gibt es in den einzelnen Branchen und Tarifgebieten und wie hoch fallen die Löhne, Gehälter und Entgelte aus? Hier informieren wir über die tariflichen Grundvergütungen (ohne Zulagen, Zuschläge und Sonderzahlungen) für 42 Wirtschaftszweige.
Seit Jahren schwelt bei den Tageszeitungen ein gravierender Konflikt zwischen den Verlegern und den Gewerkschaften. Die Zeitungsverleger fordern seit rund zehn Jahren immer von neuem tiefgreifende Einschnitte in die bestehenden Tarifverträge und stoßen dabei regelmäßig auf den teils hartnäckigen Widerstand der betroffenen Beschäftigten. So erinnert der Tarifkonflikt 2010/2011 in vielem an die Tarifrunde 2003/2004 in diesem Tarifbereich.
In der Tarifrunde 2015 ging es den Gewerkschaften ver.di, GEW (und dbb) im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst um eine Aufwertung der beruflichen Arbeit. Erstmals nach 25 Jahren sollten rund 50 Tätigkeitsmerkmale grundlegend überarbeitet und neu bewertet werden (Pieper/Wegner 2015). Damit sollte den gewandelten und erheblich gestiegenen Anforderungen in diesem Berufsfeld Rechnung getragen werden. Ein Ergebnis konnte erst nach einem mehrwöchigen Arbeitskampf, anschließender Schlichtung, Ablehnung in einer Mitgliederbefragung und erneuten Nachverhandlungen erreicht werden.
Die Tarifrunde 2005 brachte einen tief greifenden Umbruch im Tarifgefüge des öffentlichen Dienstes. Die Tarifparteien vereinbarten eine grundlegende Reform des Tarifwerks für die ArbeiterInnen und Angestellten, die nicht nur eine Umgestaltung der Vergütungsbestimmungen, sondern auch der Arbeitszeitregelungen und zahlreicher anderer manteltariflicher Vorschriften beinhaltete.
Die Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst im Frühjahr 2006 markiert einen tiefen Einschnitt in der Entwicklung der Tarifpolitik und der Arbeits- und Einkommensbedingungen in diesem Sektor und darüber hinaus. Erstmals nach 14 Jahren sahen sich die Gewerkschaften im öffentlichen Dienst zu einem breit angelegten Streik zur Durchsetzung ihrer tarifpolitischen Ziele gezwungen.
In diesem Jahr fanden teilweise zeitlich parallel die Tarifrunden in der Druckindustrie und für die Redakteur/innen an Tagezeitungen statt. In der Druckindustrie ging es um eine normale Lohn- und Gehaltsrunde zur Neuverhandlung der Ende 2013 auslaufenden Tarifverträge. Hier erreichten die Tarifparteien in vier Monaten und fünf Verhandlungsrunden einen Abschluss. Bei den Tageszeitungen wurde dagegen bereits seit Mitte 2013 ein Tarifkonflikt um einen neuen Gehaltstarifvertrag ausgetragen, der sich durch die Kündigung des Manteltarifvertrages durch die Verleger noch verschärfte. Erst nach mehr als neun Monaten und 11 Verhandlungsrunden gelang eine Einigung. Über Wochen hinweg gab es teilweise gemeinsame Streikaktionen der Beschäftigten beider Branchen.
Die Tarifrunde 2014 bei der Deutschen Bahn AG verlief besonders konfliktreich und war zum Jahresende auch noch nicht abgeschlossen. Ursache dafür waren die besonderen (tarif)-politischen Rahmenbedingungen in diesem Tarifbereich. Seit über zehn Jahren streiten zwei Gewerkschaften bei der Deutschen Bahn um Einfluss und Zuständigkeiten. Anders als in anderen Wirtschaftszweigen gibt es keine funktionierende Tarifkooperation, sondern lediglich einen seit 2008 befristet festgeschriebenen „Waffenstillstand“, der die Tarifkonkurrenz zwischen den beiden Gewerkschaften EVG (bis 2010: Transnet/GDBA) und GDL aber nicht befriedet hat.
Im 1. Halbjahr 2018 wurden von den DGB-Gewerkschaften für insgesamt etwa 8,5 Millionen Beschäftigte neue Tarifabschlüsse vereinbart. Die durchschnittliche Laufdauer beträgt 26,8 Monate, so dass die Mehrzahl der Vereinbarungen eine zweistufige Erhöhung der Vergütungen für die Jahre 2018 und 2019 vorsieht.
Zwei politische Themen dominierten das Tarifjahr 2014: Die Einführung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns und die geplante gesetzliche Regelung zur Tarifeinheit. Sie beeinflussten auch die praktische Tarifpolitik, etwa in den Niedriglohnbranchen und bei der Deutschen Bahn AG. Ansonsten setzte die Tarifrunde 2014 die positive Entwicklung des Vorjahres fort. In vielen Branchen und Tarifbereichen wurden Tariferhöhungen von über 3 Prozent durchgesetzt. Die jahresbezogene Tarifsteigerung führte wegen der sehr niedrigen Inflationsrate zu einem realen Anstieg der Tarifentgelte um rund 2 Prozent. Die aktuelle Tarifrunde 2015 steht unter leicht verbesserten wirtschaftlichen Vorzeichen.
Die Tarifrunde 2013 knüpfte an die Entwicklung des Vorjahres an: Es gelang den Gewerkschaften Tarifabschlüsse von durchschnittlich über 3 % durchzusetzen. Die in 2013 in Kraft getretenen Abschlussraten fielen zwar etwas geringer aus als im Vorjahr, aber die jahresbezogene Tarifsteigerung führte angesichts der verhaltenen Entwicklung der Verbraucherpreise dennoch zu einem realen Anstieg der Tariflöhne und -gehälter von gut 1 %. Langwierige, zum Teil sehr konfliktreiche aber auch erfolgreiche Tarifauseinandersetzungen gab es in Niedriglohnbranchen, so zum Beispiel im Bewachungsgewerbe, im Friseurhandwerk, in der Leiharbeit und auch im Einzelhandel. Die aktuelle Tarifrunde 2014 steht unter leicht verbesserten wirtschaftlichen Vorzeichen.
Das Tarifgeschehen 2015 wurde durch eine Reihe von harten Arbeitskämpfen geprägt: Dies betraf die Tarifverhandlungen um die Aufwertung des Sozial- und Erziehungsdienstes, die Auseinandersetzung bei der Deutschen Post AG um die Absenkung der Tarife für die ZustellerInnen in neu gegründeten Regionalgesellschaften und nicht zuletzt den Konflikt zwischen der Deutschen Bahn AG und der GDL. Bei der Berliner Charité streikten die Beschäftigten für einen Tarifvertrag zur Personalbemessung. Des Weiteren ist der von zahlreichen Streiks begleitete Tarifkonflikt zwischen der Vereinigung Cockpit und der Deutschen Lufthansa um die Altersversorgung zu nennen, der bis zum Jahresende nicht gelöst werden konnte. Und wiederholt streikten die Beschäftigten bei Amazon um die Durchsetzung eines Tarifvertrages. Die Lohnrunde 2015 führte im Vorjahresvergleich zwar zu niedrigeren Abschlussraten. Aber die jahresbezogene Tarifanhebung von durchschnittlich 2,7 % bewirkte wegen der extrem niedrigen Verbraucherpreisentwicklung eine preisbereinigte reale Tarifsteigerung von 2,4 %.
Der seit Mitte 2014 laufende Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn AG hatte bis zum Jahresende noch kein Ergebnis erbracht. Der Grundlagentarifvertrag aus dem Jahr 2008, der eine Arbeitsteilung zwischen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) im DGB und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) beinhaltete, war Ende Juni 2014 ausgelaufen (vgl. WSI-Tarifbericht 2014). Auf eine Verlängerung konnten sich die Tarifparteien nicht verständigen. Die GDL trat in dieser Tarifrunde erneut mit dem Anspruch an, für die Lokomotivführer und darüber hinaus auch für Lokomotivrangierführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen, Disponenten und Instruktoren/Trainer zu verhandeln. Die EVG ihrerseits erklärte daraufhin, dass sie künftig wieder einen eigenständigen Tarifvertrag für die bei ihr organisierten Lokomotivführer abschließen wolle.
In der chemischen Industrie kann die IG BCE auf erfolgreiche Tarifrunden der vergangenen Jahre zurückblicken. Mit überdurchschnittlichen Abschlussraten und vergleichsweise kurzen Laufzeiten zwischen 11 und maximal 18 Monaten fällt die Bilanz seit 2010 rundum positiv aus.
Den Tarifparteien der chemischen Industrie, der IG BCE und dem Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) geht der Ruf voraus, ihre Tarifrunden in der Regel rasch und geräuschlos abzuwickeln. Damit unterscheiden sie sich z. B. von der Metallindustrie, wo in nahezu jeder Tarifrunde erst mehr oder minder umfangreiche Warnstreiks den Weg zu einer Tarifeinigung ebnen. Es gibt einen weiteren Unterschied: Seit einigen Jahren setzen sich die Tarifparteien dieser Branche vom allgemeinen Trend zu den länger laufenden Tarifabschlüssen ab. Sie verhandelten seit 2010 jedes Jahr einen neuen Entgelttarifvertrag, während im gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt die Laufzeit der Tarifabkommen im vergangenen Jahrzehnt knapp zwei Jahre betrug.
Die Baubranche profitiert seit Jahren von der guten Konjunktur in Deutschland und den niedrigen Zinsen, die insbesondere den Eigenheimbau sehr attraktiv machen. Während viele Baufirmen Umsatzrekorde verzeichnen, ist die Branche zunehmend vom Fachkräftemangel betroffen. Dementsprechend ist es ein Kernanliegen der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), den Bauberuf attraktiv zu halten und die Beschäftigten durch kräftige Lohnerhöhungen angemessen am Boom der Branche zu beteiligen.
Im Bauhauptgewerbe lag der letzte Abschluss knapp zwei Jahre zurück. Im Mai 2007 erreichte die IG BAU nach knapp dreiwöchigem Streik eine dreistufige Tariferhöhung. Der Vertrag lief zum 31.3. dieses Jahres aus. In dieser Tarifrunde forderte die IG BAU am 22.1. eine Erhöhung der Einkommen um 6 % sowie eine weitere Angleichung des Ost- an das West-Niveau.
In der diesjährigen Tarifrunde für die rund 700.000 Beschäftigten im Bauhauptgewerbe ging es zum einen um die regulären Lohn- und Gehaltsverhandlungen, die entsprechenden Tarifverträge liefen Ende März 2011 aus, zum anderen mussten die Mindestlöhne nach dem Arbeitnehmer-Entsendegesetz neu verhandelt werden, da der entsprechende Mindestlohn-Tarifvertrag Ende November dieses Jahres ausläuft. Außerdem stand die Anpassung der Ost-Vergütungen an die Westtarife auf der Tagesordnung. Das Tarifgeschehen in der Bauwirtschaft wird maßgeblich von der fragilen Verbandsstruktur und Interessenlage auf Arbeitgeberseite beeinflusst, wo die Trennungslinien häufig zwischen den west- und ostdeutschen Bauunternehmen verlaufen. Aber auch Konflikte zwischen Bauindustrie und mittelständischem Baugewerbe spielen eine wichtige Rolle.
Die politische Auseinandersetzung um die bessere Sicherung von Mindeststandards für Arbeits- und Einkommensbedingungen wurde auch im vergangenen Jahr weitergeführt.
Die tarifpolitische Entwicklung im ersten Halbjahr 2008 zeichnet ein vorwiegend positives Bild. In einer Reihe von Branchen und Tarifbereichen ist es den Gewerkschaften gelungen, deutlich höhere Tarifabschlüsse als in den Vorjahren zu tätigen. In Einzelbereichen wurden Abschlussraten von bis zu 5 % und knapp darüber erreicht.
Die Tarifabschlüsse des Jahres 2006 sind in vielen Branchen erkennbar besser ausgefallen als im Vorjahr. Insbesondere die Abschlüsse in der Metallindustrie und in der Stahlindustrie signalisierten eine Trendwende, aber noch wirken auch die lang laufenden, sehr niedrigen Abschlüsse aus dem Vorjahr dämpfend auf die gesamtwirtschaftliche Lohnbilanz.
Ein widersprüchliches Bild kennzeichnet die tarifpolitische Entwicklung im ersten Halbjahr 2007. Einerseits gelang den Gewerkschaften die Durchsetzung von Tarifabschlüssen mit deutlichen Reallohnsteigerungen. In der chemischen Industrie und in der Metall- und Elektroindustrie konnten die Gewerkschaften an die positive Entwicklung des Vorjahres anknüpfen und Tarifabschlüsse durchsetzen, die den gesamtwirtschaftlichen Verteilungsspielraum weitgehend ausschöpften.
Die Tarifrunde 2011 stand eindeutig im Zeichen der starken wirtschaftlichen Erholung. Im Vorjahr war das Bruttoinlandsprodukt um 3,6 % gestiegen und auch für das laufende Jahr wurde eine - wenn auch etwas abgeschwächte - Aufwärtsentwicklung prognostiziert. Bereits im zweiten Halbjahr 2010 hatte sich daher auch in den Tarifrunden bereits eine Verbesserung der Tarifabschlüsse abgezeichnet. Die Tarifforderungen der Gewerkschaften fielen angesichts der günstigen ökonomischen Rahmenbedingungen höher aus als im Vorjahr und auch die Abschlüsse zeigten eine deutliche Aufwärtstendenz. In einer Reihe von Branchen wurden für dieses Jahr Tarifsteigerungen von 3 % und mehr vereinbart. Die steigenden Verbraucherpreise zehrten diesen Zuwachs jedoch zum Teil wieder auf.
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